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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 176

1883 - Berlin : Hofmann
zeichnete er sich durch Tapferkeit und Einsicht aus, erregte aber auch nicht selten durch seine Strrigkeit Verdru. Er hatte seine Studien auf den Schlachtfeldern und nicht hinter den Bchern gemacht, darum war seine Bildung beschrnkt. So hielt er einst auf einem Berichte das Wort raptim, d. h. in Eile, fr einen Ortsnamen und rief nach langem Suchen auf der Karte rgerlich aus: Ich habe den Rittmeister nach Neudorf geschickt, und der Teufel hat ihn nach Raptim gefhrt." An der kurfrstlichen Tafel fragte einst der franzsische Gesandte, ob es wahr sei, da der Kurfürst einen General habe, der Schneider gewesen sei. Da sprang Derfflinger heftig auf und donnerte: Hier ist der Mann, von dem das gesagt wird, und hier ist die Elle (wobei er auf den Degen schlug), mit der er Hundsftter in die Lnge und Breite mit." 5. Der schwedisch-polnische Krieg. Der König von Polen machte Ansprche auf die schwedische Krone, als Gustav Adolfs eigen-willige Tochter Christine katholisch geworden war und dem Throne entsagt hatte (1654). Sie hatte ihren feurigen Vetter Karl Gustav zum Nachfolger bestimmt und meinte bei den polnischen Ansprchen: Mein Vetter wird sein Thronrecht mit 30000 Zeugen beweisen!" Es kam zum Kriege zwischen Polen und Schweden. Siegreich drang Karl Gustav bis Krakau gegen den prahlerischen aber feigen Johann Ka-simir von Polen vor. Den Kurfrsten von Brandenburg ntigte er, Preußen von Schweden zu Lehen zu nehmen und sich mit ihm zu verbnden. Darob wtete der Polenknig und drohte, den Kurfrsten in einen Kerker zu werfen, wohin weder Sonne noch Mond schiene. Die Antwort auf diese Drohungen war die dreitgige Schlacht bei Warschau (1656), die mit einer schmhlichen Flucht der Polen endete. In dem Vertrage von Labiau erkannte Schweden, und in dem von Weh lau Polen das Herzogtum Preußen als unabhngig an. Nach mancherlei Wechselfllen des Waffenglckes wurde dies im Frieden von Oliva (einem Kloster bei Danzig) besttigt (1660). Aber nun erhoben sich schwere Kmpfe mit den widerspenstigen preuischen Stnden, die bisher mehr Macht als der Kurfürst besessen hatten. Sie verweigerten ihm die Steuern und knpften verrterische Unterhandlungen mit den Polen an. Da lie er endlich die Rdelsfhrer, Schppenmeister Rhode und Oberst Kalckstein, greisen und den ersten lebenslang einkerkern, den andern enthaupten. Allmhlich beruhigte sich da Land. 6. Der Feind berm Rheine. In Frankreich herrschte Ludwig Xiv. mit kniglicher Allgewalt (16431715). Der Staat war ihm eine groe, knstliche Maschine, die sein Wille bis aufs letzte Rdchen in Bewegung setzte. Der Staat bin ich!" war sein Wahlspruch. Sein redlicher Finanzminister Colbert lieferte durch seine weise Sparsamkeit die Mittel zu dem ppigsten, prunkvollsten Hofleben und it endlosen Raubkriegen mit den Nachbarn. Der rcksichtslose Kriegsminister Lou-vois (spr. Luwoa) schuf mit Scharfsinn und Energie eine schlagfertige
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