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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 177

1883 - Berlin : Hofmann
177 Armee und rottete mit seinem Herrn immer eine Gelegenheit zu Raub-kriegen vom Zaune zu brechen. Der geschickte Vaubau (2mxtog) erbaute nach einem neuen Systeme eine groe Zahl Festungen, und die Mar-schalle Trenne, (Sonde, Catinat und Villars flochten durch ihre Siege Lorbeeren um des Knigs Krone. In den Werken der Dichter Corneille (Kornj), Racine (Rafsihn) und Poliere (Moljr) kam die franzsische Sitteratur zur hchsten Entfaltung. Das Leben am Hofe zu Versailles (Weraj) trug uerlich einen ceremoniellen Anstand, Liebe zu Kunst und Wissenschaft und eine kirchliche Frmmigkeit zur Schau, aber innerlich war es durch Sinnlosigkeit zerfressen. Das Beispiel des Hofes vergiftete nach und nach das ganze Land. Ja auch das Hofleben der deutschen Fürsten wurde eine sklavische Nachahmung der franz-fischen Hofwirtschaft und der franzsischen Moden: berall verschwen-derifcher. Prunk, kostspielige Liebhabereien, rauschende Feste, erlogene Frmmigkeit und bertnchte Sinnlosigkeit! Das Edikt von Nantes (Nongt) hob Ludwig Xiv. auf (1685) und lie die Hugenotten entweder durch Dragoner mit dem Sbel zur katholischen Kirche bekehren oder jagte sie aus dem Lande. Holland und das deutsche Reich fiel er zu verschiedenen Malen ruberisch an. Spanien wollte er in dem spanischen Erbfolgekriege fr seinen Enkel Philipp erobern. Wenn er nun auch manche Niederlage erlitt, besonders bei Hochsttt und Sienheim (1704) und bei Malplaquet (1709), so brachte ihm doch jeder Friede einen Zuwachs an Land und Macht. Das war nur mglich bei der Schwche des deutschen Reiches, der Uneinigkeit seiner Fürsten und der Beschrnktheit und Unentschlossenst des deutschen Kaisers Leopold I. (16571705). Der schmerzlichste Verlust fr Deutschland war die verrterische Wegnahme der Stadt Straburg im Elsa (1681). Karl V. hatte gesagt: Wenn die Franzosen vor Straburg und die Trken vor Wien stnden, so wrde ich Wien fahren lassen und Straburg retten." Leopold aber rhrte weder Hand noch Fu bei dem Fall der Knigin des Elsa. 7. Die Schlacht bei Fehrbellin am 18 Juni 1675. Als der ehr- und lnderschtige Ludwig in die Niederlande und am Rhein einfiel, ba zog auch Friedrich Wilhelm als beutscher Reichsfrst erst fr das befreuubete Holland und dann fr das Reich sein Schwert. Er war die Seele des sonst gar lssig betriebenen Widerstandes. Das erkannte der franzsische Gewalthaber, nnb um den gefhrlichen Gegner vom Rheine hinweg zu ziehen, reizte er die Schwein von Pommern ans zu einem verheerenden Einfalle in die Mark, ^ie Bauern rotteten sich zum Widerstanbe zusammen und schrieben auf %e Fahnen: Wir finb Bauern von geringem Gut und bteneit unserem Kurfrsten mit Leib und Blut!" aber sie waren den gebten Kriegern jticht gewachsen. Da eilte der Kurfürst nont Rheine herbei, berraschte ie ahnungslosen Schweden und nahm durch einen Handstreich Rathe- Potack, Geschichtsbilder. 9. Stuft. 12 I
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