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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 200

1883 - Berlin : Hofmann
200 und Millionen seiner Ersparnisse als Darlehen oder Untersttzungen ins Land flieen lie. An 300 Drfer hat er neu aufbauen lassen. Das Oder-, Warthe-, Netzebruch und andere Sumpfgegenden lie er trocken legen und in blhende Felder und Wiesen umwandeln. Da habe ich mitten im Frieden eine Provinz gewonnen!" rief er voll Freude. Ebenso frderte er den Gewerbflei durch Anlegung von Tuch- und Porzellanfabriken, Spinnereien und Webereien, von We-gen, Kanlen und Hfen. Der Plauens che, Finow- und Brom-berger Kanal und der Seehafen Swine mnde sind sein Werk. Uberall war sein scharfes Auge und seine helfende Hand. Besonderes Lob verdient seine Rechtspflege. Carmer und andere Nechtsge-lehrte arbeiteten das Allgemeine Landrecht" aus. Parteilichkeit der Richter bestrafte er unbarmherzig mit Absetzung. Ungerechte Nichter sind schlimmer und gefhrlicher als eine Diebesbande!" Das Prozeverfahren vereinfachte er; die unmenschlichen Strafen schaffte er ab. Er beugte sich selber willig dem Gesetze, wie die Geschichte vom Windmller zu Sanssouci (spr. ongui) bezeugt. Seine Zeit war sorgfltig eingeteilt: Um 3 Uhr lie er sich wecken; bis zum Frhstck las er eingegangene Berichte und versah sie mit schlagenden Randbemerkun-gen; dann arbeitete er mit den Ministern, schrieb Briefe, gab Andien-zen und besuchte die Parade. Bei der Mittagstafel sprhten Geist, Witz und Heiterkeit. Nachmittags empfing er Knstler und Gelehrte, las oder schrieb. Nach der Abendtasel ergtzte er sich an Musik. Erst gegen Mitternacht endete seilt Arbeitstag. Nichts sieht dem Tode hnlicher als der Miggang!" pflegte er zu sagen. Im Mai unternahm er regel-mig Reisen in seinem Lande, auf denen er fr alles Augen und Ohren, Rat und That hatte. Sein Lieblingsaufenthalt war das Lustschlo Sanssouci bei Potsdam, sein liebster Umgang der Marquis d'argens (spr. Marki Darfchang). Den berhmten Voltaire (spr. Wolthr) zog er auch an seinen Hos; aber durch Neid, Spott- und Streitsucht und einen gemeinen Charakter machte dieser sich so verchtlich, da er Berlin verlassen mute. Er rchte sich durch Schmhschriften am Könige. Um die deutsche Litteratur, an deren Himmel damals das leuchtende Fnfgestirn: Klopstock, Lessing, Herder, Schiller und Goethe, aufging, kmmerte sich Friedrich nicht. 7. Friedrichs letzte Jahre. Das benachbarte Wahlreich Polen versank immer tiefer in Zerrttung und Ohnmacht. Zuerst steckte Ru-land seine Hnde in die polnischen Angelegenheiten und machte Miene, das ganze Land als gute Beute zu behalten. Da besetzte auch fter-reich einen Teil Polens, auf den es Ansprche erhob. Preußen durfte eine solche Vergrerung der mchtigen Nachbarn nicht stillschweigend dulden und beanspruchte gleichfalls polnische Gebiete. Endlich vereinigten sich Rußland, sterreich und Preußen zur ersten Teilung Polens (1772). Friedrich erhielt Westpreuen ohne Thorn und
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