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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 233

1883 - Berlin : Hofmann
233 der Nihilisten." Sie glauben nichts, hoffen nichts und wollen alle beftehenben Einrichtungen zertrmmern. Nach fnf Morbversnchen ist es dieser teuflischen Partei gelungen, den ebleit Kaiser Alexander Ii. durch eine ihm vor die Fe geschleuberte Bombe am 13. Mrz 1881 zu tten. Sein Sohn, Alexanber Iii., hat den russischen Thron bestiegen. Ein seltenes Fest der Liebe und Freube wrbe am 11. Juni 1879 in allen deutschen Gauen gefeiert, bte golbene Hochzeit unseres Kaiserpaares Wilhelm und A n g u st a. Viele wohlthtige Stiftungen werben die Erinnerung an biesen Tag auch noch in der Zukunft segenskrftig machen. Am 27. Febr. 1881 erlebte unser greises Kaiserpaar die Freube, ba sein Enkel Prinz Wilhelm, ltester Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und der Kronprinzessin Viktoria, sich mit der Prinzessin Au gu st a Viktoria von Schleswig - Holstein vermhlte. Ein sehr rhriges Leben herrscht auf beut Gebiete der Schule, feitbem der Kultusminister Dr. Falk den 15. Oktober 1872 die Allgemeinen Bestimmungen" erlassen hat. Viele neue Schulhuser sind gebaut, neue Lehrer angestellt und gute Lehrmittel beschafft worben. Knste und Wissenschaften erfreuen sich fortbauernb in Deutschland der sorgfltigsten Pflege. Sie helfen das Leben verschnen und ver-ebeln. Bis in ferne, unbekannte Lnber, z. V. ins Innere Afrikas, treibt der Forfcherbrang die Männer der Wissenschaft. Besonbers werben die Gebiete der Naturwissenschaften mit groem Fleie und berraschendem Erfolge angebaut. Ein erfreuliches Zeichen nationalen Bewutseins ist es, da bte fremben Moben bekmpft, eine Unzahl von Frembwrtern aus unserer Muttersprache ausgemerzt und die Werke unserer groen Dichter immer mehr in das Volk gebracht werben. Auch das kirchliche Gebiet zeigt eine groe Bewegung. Die evangelische Kirche hat durch bte Synobalversassung auch den Ge-membegtiebern Anteil an der Kirchenverwaltung gegeben. Zwischen der katholischen Hierarchie und der Staatsgewalt brach nach der Unfehlbarkeitserklrung" des Papstes in Rom der sogenannte Kulturkampf" aus, mbein die Mehrzahl der Geistlichen und ihre Gesinnungs-genossen sich gewissen Gesetzen des Staates (den sogenannten Maigesetzen) nicht fgten und erklrten, sie mten Gott, b. h. seinem unfehlbaren Stellvertreter in Rom, mehr gehorchen als den Menschen, d. h. den nationalen Gesetzgebern, während die Staatsgewalt mit allen gesetzlichen Mitteln auf eine Unterwerfung aller Unterthanen unter bte Gesetze des Staates brang. Wieber schallte bte alte Kampflosung durch das beutsche Laub: Hie Kaiser! Hie Papst!" Wieber entzweite die alte Streitfrage die Gemter: Hierarchie ober Staatsgewalt, Rom oder Deutschland? Nach Cauossa gehn wir nicht!" rief die nationale Partei mit dem Fürsten Bismarck. In Rom unser geist-
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