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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 44

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
44 aber dehnte kraft seiner Gesetze nach und nach seine Herrschaft auf den ganzen Peloponnes aus. Besonders schwer war die Unterwerfung der Messenier, mit welchen Sparta drei langwierige Kriege fhrte. Im 730 ersten Kriege (um 730) zeichnete sich der messenische Held Aristodemus aus, der sogar seine eigene Tochter opferte, um seinem Volke den Sieg zu sichern. Aber schlielich wurden die Messenier doch besiegt; Aristodemus hatte sich, an der Rettung verzweifelnd, auf dem Grabe seiner Tochter ge-630 ttet. Der zweite Krieg (um 630) endete trotz der khnen Taten des Helden Aristomenes mit der Unterwerfung der Messenier. Elf Jahre widerstand der Held in der Bergfeste Eira den Spartanern. Diese be-geisterte der athenische Snger Tyrtns durch seine Kampflieder. Die 455 Befreiungsversuche im dritten messenischen Kriege (455) scheiterten gnzlich. Ii. Kolon in Athen. 1. Athens wirre Zustnde. Whrend der dorischen Wanderung wurde Athen von dorischen Stmmen belagert. Das Orakel sagte: Das Volk siegt, dessen König fllt!" Da ging der Sage nach der athenische König Kodrus verkleidet in das dorische Lager, fing Hndel an und 1068 wurde erschlagen (1068 v. Chr.). Die wegen des Orakelspruchs erschreckten Dorer zogen ab. Der Adel in Athen setzte es nun durch, da das Knig-tum abgeschafft wurde. Dafr whlte man Archonten, d. h. Herrscher. Bis zum 7. Jahrhundert wurde immer nur ein Archont gewhlt, erst auf zehn Jahre und zuletzt auf ein Jahr. Seit dem 7. Jahrhundert wurden neun Archonten auf ein Jahr gewhlt, der erste als oberster Richter, der zweite als Oberpriester, der dritte als Vorsteher des Kriegswesens und die brigen als Aufseher der das Rechtswesen und die Gesetzgebung. Der auf Lebenszeit und auf 10 Jahre gewhlte Archont mute aus kniglichem Geschlechte sein, die auf ein Jahr gewhlten aber gehrten ausschlielich dem Adel an, der durch vornehme Abkunft, alte Vorrechte und Reichtum immer mchtiger geworden war und die Brger und Bauern hart drckte. Je zwlf Bauerngutsbesitzer wurden als Schutzbefohlene einer Adels-familie unterstellt; sie muten die Kriegspflichten leisten und fast alle Steuern zahlen. Diese drckenden Lasten, zusammen mit Miernten und der Einbrgerung des geprgten Geldes, brachten die Bauern in groe Not und tiefe Verschuldung. Sie wurden von den adeligen Herren ge-zwnngen, die verschuldeten Grundstcke an diese abzutreten, ja sehr viele gerieten durch ihre Verschuldung selbst in persnliche Schuldkuecht-schast. Auch sonst bedrohte die Willkr des Schutzherrn den Schutz-befohlenen; Recht aber gab es fr den Unterdrckten bei den Richtern in der Regel nicht, denn letztere waren nur Adelige, die nach mndlicher ber-lieferung Recht sprachen. Da rief das erbitterte Volk nach geschriebenen Gesetzen, die seine Lage verbessern sollten. Doch die von dem Archonten Drakon ausgezeichneten Gesetze waren so strenge, da man sagte, sie wren mit Blut geschrieben gewesen. Es wurde nicht besser, sondern schlimmer; denn der Gegensatz zwischen Armen und Reichen trat noch schrfer hervor.
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