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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 331

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
331 die Furcht Gotttes bei groen Fürsten, der welche kein menschliches Ge-richt Strafen und Belohnungen erkennt, aufwecken." Friedrich I. hat das Verdienst, der von seinem Vater ererbten Macht den gebhrenden Namen verschafft zu haben. Fragen: Weshalb nannte sich Friedrich I. König in" und nicht von" Preußen? Welche Aufgabe hatte die Akademie? Welches sind die Schatten-feiten in Friedrichs Regierung? Welche Verdienste hat er um Preußen? Wie erinnern die preuischen Farben, der Name Preußen, Knigsberg, Char-lottenburg, der Schwarze Adlerorden, die Universitt Halle, die Akademie der Wissenschaften und manche Kunst- und Bauwerke in Berlin an den ersten Preuenknig? Wodurch wirkte die Knigin Sophie Charlotte segensreich? Friedrich I., König in Preußen" von Gruppe. 74. Friedrich Wilhelm 1. (17131740). 1. Der schlichte, strenge Charakter. Sein Wesen stand in schroffem Gegensatz zu dem seines Vaters. Seinen krftigen Krper hrtete er durch Reiten, Fechten, Schwimmen und Jagen ab. Die Jagd war sein Hauptvergngen. Brgerliche Hausmannskost war ihm die liebste. Erging im schlichten Soldatenrocke und ruhte auf hlzernem Schemel. Aller Prunk war ihm verhat, und jeden lstigen Hofzwang hob er auf. Die franzsische Mode duldete er nicht und vergriff sich sogar ttlich an Fraueu, die auffllig gekleidet waren. Seine Redeweise war derb und ungesucht. Seine Schuldigkeit tun'; Gottesfurcht im Leibe haben", kein dummes Gesicht machen", solche und hnliche Schlagwrter brauchte er oft. Wider-fpruch konnte er nicht ertragen. Rsonier' er nicht!" damit schnitt er alle Einwrfe ab. Unter feinem tyrannischen Wesen hatten seine Gemahlin, Sophie Dorothea von Hannover, und die Kinder viel zu leiden. Erstere kreuzte in ihrer Vorliebe fr die englischen Verwandten seine Plne, hatte allerlei Heimlichkeiten vor ihm und beklagte sich oft bei den eigenen Kindern der den Vater. Er war leicht in Zorn zu bringen, und dann regnete es Scheltworte, ja Stockschlge. Zwei Juden, die im Schlogarten vor ihm flohen, aus Furcht vor feinem durchbohrenden Blicke, holte er ein und gab ihnen seinen Stock zu kosten mit der Weisung: Ihr sollt mich nicht frchten, ihr sollt mich lieben!" Von gelehrter Bildung hielt er nicht viel, nur die Theologie galt etwas bei ihm. Die Stiftungen seines Vaters untersttzte er nur lssig; die Gelehrten verspottete er gern. Was ihm gefallen sollte, mute einfach und ntzlich sein; das fate sein natrlicher Ver-stand rasch und scharf auf. Sein Wille war stark, ehern und artete oft in Eigensinn ans. Von frh bis spt war er unermdlich ttig Um alles bekmmerte er sich selbst; auf alles hatte er acht; die Beamten zitterten vor ihm. Den Torfchreiber von Potsdam, der die Bauern stundenlang am Tore warten lie, prgelteer eigenhndig mit dem Stocke und dem Grue: Guten Mor-gen, Herr Torfchreiber!" aus dem Bette. Seine Erholung suchte er im Tabakskollegium. Das war eine Abendgesellschaft, in der sich die Vertrauten des Knigs bei Tabak und Bier zusammenfanden. Auf einem Tische lagen hollndische Tonpfeifen; in geflochtenen Krbchen stand hollndischer Tabak, und daneben glimmte in kleinen Pfannen Torf zum
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