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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 380

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
- 380 - Trotz aller inneren Auflsung war die Revolution dem franzsischen Volke zum Segen; sie machte die bislang gebundene Volkskraft der unteren Volksschichten frei und gab ihr bei dem Zusammenstoe mit den benach-Karten monarchischen Staaten eine groe berlegenheit. Nicht mehr die Vornehmheit, sondern die Tchtigkeit galt. Dem deutschen Volke brachte die Revolution zunchst den ungesunden Zuwachs an vornehmen, aber arbeitsscheuen und meist sittlich verkommenen Emigranten" und spter die schwersten Schdigungen durch die Kriege mit dem revolutionren Frankreich. Freilich nicht zum Unglck sank dadurch auch das alte Deutsche Reich mit seinem morschen Bau und den berlebten mittelalterlichen Ein-richtungen dahin. Fragen: Wodurch wurde die Finanznot in Frankreich hervorgerufen? Welche Aufgabe hatten die einberufenen Reichsstnde? Welche zweideutige Rolle spielte der Herzog von Orleans? Erklre die Bedeutung von kon-stitnierende", gesetzgebende" Versammlung, Nationalkonvent"! Wie zeigte sich das Knigspaar bei seinem Ende? Wie schildert Schiller in dem Lied von der Glocke" das Wten der Revolutionsweiber? 78. Friedrich Wilhelm Il von Preußen (17861797) und Napoleon I. von Frankreich. 1. Friedrich Wilhelms Ii. Wesen und Regierung. Er war ein Neffe Friedrichs des Groen, hatte aber weder den Geist noch die Kraft, den Staat seines groen Oheims auf seiner Ruhmeshhe zu erhalten. Sein Wahlspruch war: Aufrichtig und standhaft." Er hob den Alleinhandel des Staates mit Tabak und Kaffee auf und entfernte die franzsischen Verwaltungsbeamten, was im Lande als Wohltat empfunden wurde. Auch befrderte er viele Brgerliche zu hheren Stellen, fhrte statt des Anredewortes Er" das hfliche Sie" ein und verwandte viel Sorgfalt auf das Schulwesen. Unter ihm wurden die noch heute be-stehenden Bildungsanstalten fr Offiziere und rzte errichtet. Im Theater lie er statt der franzsischen deutsche Schauspiele auffhren. In Berlin lie er das schne Brandenburger Tor mit der Siegesgttin auf einem Wagen mit vier Rossen errichten. Unter ihm wurden die ersten Stein-straen (Chausseen) in Preußen angelegt. Aber seine Gutmtigkeit, die vielfach mibraucht wurde, artete in Schwche, seine Freigebigkeit in Ver-schwendung aus. Seinen Hang zum Wunderbaren und zur Geisterseherei und seine geringe geistige Widerstandsfhigkeit beuteten Gnstlinge, wie der General von Bifchoffswerder und der ehemalige Theologe, sptere Minister Mlln er, fr ihre selbstschtigen Zwecke aus. Obgleich am Hofe ein ppiges, ja sittenloses Treiben herrschte, so wollte man doch im Lande mit dem alten Glauben auch die alte Sittlichkeit zurckrufen. 1788 Darum erlie der Minister Wllner ein Edikt (1788), worin er von allen Geistlichen und Lehrern strenges Festhalten an der Kirchenlehre forderte und jede willkrliche Auslegung verbot. Dieser Zwang machte viel bses Blut in jener Zeit der Aufklrung. 2. Der erfolglose Krieg gegen Frankreich. In Pillnitz verband sich Friedrich Wilhelm mit Kaiser Leopold Ii., um den Umsturzgeist
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