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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 33

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Rom und das Abendland fallen unter deutsche Herrschaft. 176. 3s lich über den Haufen werfen. Es bestand blos noch aus Italien und dem Lande zwischen dem Alpengebirge und der Donau, also Oestreich, Tyrol, und einem Theile von Baiern und Schwaben. In diesen Gegenden wohnten damals kleine deutsche Völkerschaften, die ursprünglich in Pommern und weiterhin an der Ostsee gewohnt hatten, die Heruler, Rugier, Sciren und Turcilinger. Diese leisteten den Römern als Söldner Kriegsdienste; dabei lernten sie aber die Schwäche der römischen Herrschaft kennen, und um das Jahr 476 stieß ihr Anführer O doaker, ein kühner und kräftiger Mann, den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus, der noch ein Knabe war, vom Throne, nachdem ihm die Bitte um Landbesitz in Italien abgeschlagen worden war. So war der römischen Herrschaft im Abendlande auf immer ein Ende gemacht. Aber damit waren die Veränderungen, welche durch die große Völkerwanderung hervorgebracht sind, noch nicht zu Ende, sondern es dauerte noch eine geraume Zeit, ehe ein fester und dauerhafter Zustand der Völker in Europa zu Stande kam und die Staaten sich bildeten, die wir noch zum Theil darin finden. Odoaker blieb nicht lange im Besitz von Italien, sondern: 2. Der König der Ostgothen, Theodorich, nahm ihm schon im Jahre 493 das ganze Land wieder ab und stiftete dort das ostgothische Reich, welches auch nur 60 Jahre in Italien bestanden hat. Die Ostgothen nämlich, die nach Attilas Tode von der hunnischen Herrschaft wieder frei geworden waren, fühlten ebenfalls den Trieb nach großen Unternehmungen und neuen Wohnsitzen, der damals alle deutsche Völker beseelte; sie brachen 490 'aus ihren Wohnsitzen an der Donau auf, gingen über die Alpen und besiegten den König Odoaker mit seinen kleinen Volkshaufen bald. Ihre Herrschaft ging nun über ganz Italien und über das südliche Deutschland bis an die Donau. Theodorich war ein kluger und guter König, der den Frieden mehr liebte, als den Krieg. Da er sein Volk einmal im Besitze eines schönen Landes sah, gab er alle Gedanken an fernere Eroberungen auf und wandte die übrigen 30 Jahre seiner Regierung einzig dazu an, gute Gesetze zu geben und seine Völker, die überwundenen Römer sowohl als seine Gothen, glücklich zu machen. Ackerbau, Gewerbe und alle Künste beförderte er aufs eifrigste und brachte es dahin, daß Italien, welches durch die schlechte Regierung der römischen Kaiser ganz verödet war, unter ihm wieder ansblühete und viele verfallene Städte und Dörfer wieder aufgebaut wurden. Aber das Glück dauerte nicht lange. Nach seinem Tode, im Jahr 526, verfiel das ostgothische Reich auch nach und nach wieder, weil seine Nachfolger nicht so gut zu regieren verstanden, als er. Dazu kamen sie in Krieg mit den Kaisern in Konstantinopel, — denn dieser östliche Theil des römischen Reiches bestand noch; — und der Kaiser Just inian, derselbe, welcher die alten römischen Gesetze in große Bücher hat sammeln lassen, machte der ostgothischen Herrschaft in Italien durch seine Feldherrn Belisar und Narses 553 ganz und gar ein Ende. Das ganze Volk ging in dem anhaltenden Kriege zu Grunde und Rom wurde durch wiederholte Belagerungen seines alten Glanzes nun gänzlich beraubt. 3. Die Langobarden in Italien, 568. Die Kaiser von Konstantinopel, die man auch die griechischen Kaiser nennt, behielten nicht ganz Italien, 3
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