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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 74

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
** Ii. Zetir. Das Mittelalter. Von 768 bis 1517. daß ihm zu wichtigen Einrichtungen in seinem Reiche die Zeit nicht übrig blieb. Er starb 1137 auf der Rückreise aus Italien. Die schwäbischen oder höhenstausischen Kaiser. 1137—1254. 4l Konrad Iii. 1137—1152. Nach Lothars Tode hatte sich sein Schwiegersohn, Heinrich der Stolze, als der mächtigste Reichssürst, ganz sichere Rechnung aus die Kaiserkrone gemacht. Aber gerade dieser Stolz machte, daß die Fürsten ihn nicht wählten; sie nahmen semen Gegner, den Herzog Konrad, den Hohenstaufen. Er ist der erste von dem schwäbischen Kaisergeschlechte. Heinrich wollte sich ihm nicht unterwerfen und mit der Macht seines Hauses allein hätte ihn auch Konrad nicht zum Gehorsam bringen können; denn Heinrich war viel mächtiger an Land und Leuten. Aber die kaiserliche Majestät gab in damaliger Zeit dem Fürsten, der sie erhalten hatte, noch immer ein großes Uebergewicht, mettn er sein Ansehen nur zu gebrauchen verstand; und das verstand Konrad. Er erklärte Heinrich den Stolzen in die Reichsacht, nahm ihm seine beiden Herzogthümer Baiern und Sachsen weg und gab Baiern an den Markgrafen Leopold von Oestreich, Sachsen aber an Albrecht den Bären, die wir beide schon kennen. Heinrich starb in diesem Streite, und um den Sohn desselben die Fehler des Vaters nicht büßen zu lassen, sprach ihm der Kaiser das Herzogthum Sachsen, welches dem welsischen Geschlechte sehr treu anhing und von Albrecht dem Bären nicht hatte erobert werden können, wieder zu. Dieser Sohn hieß auch Heinrich und führte in der Folge in der Geschichte den Beinamen Heinrich der Löwe. In Baiern kämpften die Welfen auch noch eine Zeitlang gegen die neue Herrschaft der Oestreicher und in einer Schlacht bei Weinsberg, 1140, die der Graf Welf gegen den Kaiser verlor, erhoben seine Krieger das Feldgeschrei: Hie Welf! und die Kaiserlichen dagen: Hie Weiblingen! und von dem Tage an wurden diese beiden Namen die Losung der beiden mächtigen Parteien. In den letzten Jahren seines Lebens sollte Kaiser Konrad noch einen weiten, fernen Zng unternehmen, einen Zug nach dem gelobten Lande, worin Jerusalem liegt und wohin damals Tausende und aber Tausende von Menschen aus Europa die berühmten Kreuzzüge machten. Der Anlaß zu diesen war folgender. Von uralter Zeit her waren viele fromme Wanderer, aus heiligem Triebe, oder zur Büßung ihrer Sünden, aus Europa nach dem gelobten Lande oder Palästina gewandert, um an dem heiligen Grabe des Erlösers und an der Kreuzesstätte ihre Andacht zu verrichten und ihre Glieder in dem Wasser des Jordans, welches durch die Taufe des Erlösers geweihet war, zu baden. Es war ein langer, sehr beschwerlicher Weg. Sie mußten durch die Länder vieler räuberischen Völker, der Ungarn, der Serbier und Bulgaren, dann durch das griechische Kaiserthum, wo noch wenig Treu und Glauben galt, und so nach Asien, wo neue Gefahren ihrer warteten. Denn hier herrschten seit dem 7. und 8. Jahrhundert die Araber, die sich zu Mahonteds Lehre bekannten. Jedoch behandelten diese die Pilger, welche nach Jerusalem wallfahrteten, noch erträglich, wenn sie ihnen nur Geld brachten. Als
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