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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 111

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Friedrich Iii. 1440 bis 1493. ill geschlagen, daß sie 20,000 Mann auf dem Platze ließen und eiligst das ungarische Land verließen. Diese Rettung brachten zwei helbenmüthige Männer mit einer kleinen Schaar begeisterter Streiter. Der Kaiser hatte nicht genug Ansehen in seinen östreichischen Sandern, um nur ein mäßiges Heer zum Schutze berselben zusammenbringen, und in Deutsch-laub tobte das Faustrecht noch einmal in seiner ganzen Stärke. - In eben biesem Jahre 1456 würde die große Nürnberger Fehbe ausgefochten, welche schon 7 Jahre lang gedauert hatte und in welcher 17 Fürsten des Reiches, die von Oestreich, Baiern, Sachsen, Mainz und anbete, unter der Anführung des tapfern Markgrafen Albrecht Achilles von Branbenburg, gegen die reiche Stadt Nürnberg kämpften. Diese hatte aber auch Hülfe von 72 Städten, und selbst die Schweizer hatten 800 Mann zu Hülfe gefenbet. Achtmal hatte der Abel gesiegt, aber enblich, 1456, würde fein Heer von den Städtern so vollständig besiegt, daß der Markgraf gern Frieden machte. Eine ähnliche Fehde war 12 Jahre früher, 1444, die des Erzbischofs Dietrich von Köln gegen die Stadt Soest in Westfalen. Aber, obwohl er 70,000 Mann gegen die eine Stadt führte, so konnte er sie doch nicht bezwingen. Der Kaiser hatte so wenig Ansehen im Reiche, daß der kriegerische Pfalzgras am Rhein, Friedrich der Siegreiche, der sich gegen ihn auflehnte, eilten Thurm an feinem Schlosse zu Heidelberg „Trutz Kaiser" nannte, und darnach, im Jahre 1462, die vom Kaiser gegen ihn ausgeschickten Reichsfürsten in zwei Schlachten besiegte. Wie konnte auch der Kaiser im deutschen Reiche seine Würde behaupten, da er es nicht einmal gegen seine eignen nächsten Unterthanen vermochte? Der östreichische Abel war so verwegen, ihm offenbare Fehbe auzukünbigen, und die Bürger von Wien belagerten ihn sogar, unter bet Anführung eines gemeinen Bürgers, Holzer mit Namen1, im Jahre 1462 in ferner Burg, so daß er nur durch die Hülfe des Königs Georg Pobiebrab von Böhmen aus ihren Hänben befreit werben konnte. Zu feiner Zeit lebte der reiche und mächtige Herzog von Burgunb, Kart der Kühne. Dieser war ein sehr stolzer Fürst und hatte nichts eifriger im Sinne, als sich ein noch viel größeres Reich zu erobern und vielleicht gar Kaiser zu werben. Da er es sich aber in den Sinn kommen ließ, die tapfern Schweizer anzugreifen, die schon so manchen Feind zurückgeschlagen hatten, so wurde er von ihnen 1476 bei Granson, und als er zum zweiten Male kam, bei Murten aufs Haupt geschlagen, und im folgenden Iahte 1477 in einer neuen Schlacht bei Nancy selbst getöbet. Et hinterließ nur eine Tochter Maria, die war die Erbin der schönen Sänber: Burgunb, Flanbetn, Hennegau, Brabant, Hollanb, und was überhaupt am Ausfluß des Rheines und der Schelbe liegt und unter dem Namen der Niederlande begriffen wird. Sie liebte den helbeninüthigen Sohn des Kaisers Friedrich, Maximilian, und gab ihm ihre Hand, obgleich auch der König Ludwig Xi. von Frankreich seht bringenb um biefelbe für feinen ältesten Sohn angehalten hatte. Voll Verbruß über bies Mißlingen gebachte Ludwig die burgunbischen Länber mit Gewalt der Waffen zu erobern; aber der tapfere Maximilian wiberftanb ihm mit viel geringerer Macht, inbem fein Vater ihm gar nicht helfen konnte, auf das ruhmvollste. — Kaiser Friedrich mußte unterdeß erleben, daß die Türken von neuem bis nach Kätnthen und Krain streiften, und der König Matthias von Ungarn im Jahr 1485 sogar Wien eroberte, welches er erst einige Jahre vor Friebrichs Tode durch einen Vergleich wieder herausgab. Friedrich starb 1493, nachdem er die letzten paar Jahre noch in Ruhe regiert hatte.
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