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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 169

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Di- Schlacht iiti Trag. 1757. 16» 82. Das Jahr 1757. Die Schlachten bei Prag, Kollin, Roßbach und Leuthen. Zu den schon verbündeten Feinden des Königs kam noch das deutsche Reich, welches dessen Einfall in Sachsen als einen Reichsfriedensbruch betrachtete. Sie alle vereinigt konnten eine furchtbare Macht aufstellen: Oestreich ungefähr 200,000 Mann, Rußland 100,000, Frankreich eben so viel, Schweden 20,000; das deutsche Reichsheer bestand aus 32,000 Mann. Dagegen hatte Friedrich nur England mit dem Kurfürstentum Hannover, den Landgrafen von Hessen-Kassel und die Herzoge von Braunschweig und von Gotha zu seinem Beistände, und konnte der halben Million von Feinden höchstens 200,000 entgegenstellen. Dennoch zagte er nicht. Durch die herrliche Ordnung und Schnelligkeit, die in seinem Heere war, und durch seinen Geist, womit er es beseelte, hoffte er die Zahl zu ersetzen und die Feinde nach einander einzeln zu schlagen. Diese große Feldherrkuust hatte er auch sogleich in dem zweiten Jahre des Krieges sehr nöthig, denn es war e'n schweres Jahr für ihn. Die Schlacht bei Prag. 6. Mai. — Zwar der Anfang war glücklich genug. Um den Hauptfeind, die Oestreich«:, auf ihrem eigenen Boden anzugreifen, rückte er im Frühjahr mit unerhörter Schnelligkeit in Böhmen ein, grade auf die Hauptstadt Prag los. Der Oberfeldherr der Oestreichs, der Prinz Karl von Lothringen, hatte noch eben so viel Zeit, sein Heer auf den Höhen bei Prag zu verschanzen. Die Stellung war außerordentlich fest, fast unangreifbar; allein Friedrich mußte jetzt rasch siegen, oder seine Sache verloren geben, denn von allen Seiten bedrohten erbitterte Feinde seine Länder. Kaum war er daher vor den östreichischen Schanzen angekommen, so befahl er den Angriff. Der alte Feldmarschall Schwerin war erst am Morgen mit ermüdeten Haufen angelangt; er rieth, den folgenden Tag abzuwarten, allein der König verwarf jeden Aufschub. Da drückte der 7 3jährige tapfere Krieger seinen Hut in die Augen und rief: „Soll und muß denn grade heute geschlagen werden, so will ich den Feind gleich hier angreifen, wo ich ihn sehe," und nun ging es gegen die mit Kanonen dicht besetzten Berge. Aber das Feuer des Geschützes streckte ganze Reihen der Preußen in wenigen Augenblicken zu Boden. Es schien schien unmöglich, gegen solche Verschanzungen auch mit der unerschrockensten Tapferkeit etwas auszurichten. Da ergriff der alte Schwerin eine Fahne, trat selbst an die Spitze der Angreifenden und schritt muthig voran. Kaum hatte er einige Schritte gemacht, so wurde er von 4 Kartätschenkugeln durchbohrt und sank. Der General Manteuffel nahm die blutige Fahne ans seiner Hand und trug sie weiter; und nichts konnte jetzt mehr die zornigen Krieger, die den Toi> ihres geliebten Feldherrn rächen wollten, aufhalten. Die ganze Schlachtreihe drang vorwärts. Die Oestreichs fochten ihrerseits auch aus das tapferste und hielten vortreffliche Ordnung, so lange der erfahrene Feldmarschall Brown in ihren Reihen war. Aber auch er fiel, tödtlich verwundet, und nun sank ihr Muth; sie wichen zurück und räumten das Schlachtfeld. Ein Theil warf sich nach Prag hinein, anderer zog sich zu dem Feldmarschall Daun, der mit einem Hülssheere bei Kuttenberg ftar.d. Von preußischer Seite war der Sieg theuer erkauft; 12,500 Mann waren gefallen oder verwundet. Die Schlacht bei Kollin. 18. Juni. — 46,000 Oestreichs waren eingeschlossen und konnten sich aus Mangel an Vorrath nicht lange halten. Wenn
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