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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 170

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Ho Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. es gelang, sie gefangen zu nehmen, so konnte Oestreich in diesem Feldzuge nicht viel mehr ausrichten, ja, vielleicht hätte sich die Kaiserin sogleich zum Frieden bereit erklärt. Mein der Feldmarschall Daun, der sein Heer bis auf 66,000 Mann verstärkt hatte, zog heran, die Armee in Prag zu entsetzen, und ihm konnte der König nur 32,000 Mann entgegenstellen, wenn er Prag eingeschlossen halten wollte. Dennoch beschloß er eine Schlacht und griff selbst die Oestreicher am 18. Juni bei dem Dorfe Kollin an. Der erste Angriss der Preußen unter Ziethen auf den rechten östreichischen Flügel war so heftig, daß dieser zurückweichen mußte. Nun befahl der König, auch ihren Mittelpunkt, der auf stark verschanzten Hügeln stand, zu bestürmen. Seine Feldherren riethen davon ab, denn die Schanzen waren zu stark und der Preußen zu wenige; aber der König wiederholte mit strengen Worten seinen Befehl. Hätte er noch etwas gewartet, so wäre der ganze Angriff nicht nöthig gewesen, denn schon war, nach der Niederlage des rechten Flügels der Befehl zum Rückzüge gegeben; als aber die preußischen Regimenter mit vergeblicher Anstrengung gegen die Schanzen anstürmten und immer dünner wurden und anfingen sich aufzulösen, da hielt der Generaladjutant von Hennebrith den Befehl zurück; die Oestreicher gingen zum Angriff über und besonders richteten die sächsischen Reiterschaaren, die auf Seiten der Oestreicher fochten, mit Erbitterung große Verwüstungen unter den weichenden Preußen an. Wenn nicht alles verloren gehen sollte, so mußte Friedrich den allgemeinen Rückzug befehlen, und Dann, der froh war, die Preußen nur abziehen zu sehen, störte denselben auch gar nicht. Sie hatten leider 14,000 Mann, also fast die Hälfte ihrer ganzen Zahl und 45 Kanonen verloren. Es trar die erste Schlacht, die Friedrich verlor; und die Folgen für ihn waren hart. Er mußte die Belagerung von Prag aufheben und ganz Böhmen verlassen, und sein Unglück machte nicht nur den Oestreichern, sondern allen ihren Bundesgenossen, neuen Muth. Die Russen rückten in das Königreich Preußen ein, die Schweden in die Mark Brandenburg; sie konnten Berlin, welches fast gar nicht geschützt war, leicht erobern; — aber zum Glück war es ihnen nicht recht ernst mit diesem Kriege; die Franzosen endlich waren mit zwei großen Armeen über den Rhein gegangen, hatten das englisch-hannöversche Heer bei Hastenbeck an der Weser (bei Hameln) am 26. Juli geschlagen, bis hinter die Elbe getrieben und zur Convention von Kloster Zeven gezwungen, worin ihnen ganz Hannover, Braunschweig und Hefs;n eingeräumt wurde. Nun konnten sie von dieser Seite sowohl in die preußischen Länder dringen und die Festung Magdeburg angreifen, als auch Sachsen wegnehmen, welches der Mittelpunkt aller Kriegsuuternehmungen des Königs war. Wenn er Sachsen verlor, so war es gewiß, daß sein eigenes Land der Schauplatz des Krieges werden mußte; und woher sollte er dann sein Heer und seine Kriegskasse ergänzen? Deshalb beschloß er zuerst vor allen die Franzosen anzugreifen und sie, es koste was es wolle, von Sachsen zurückzutreiben. Die Schlacht bei Roßbach. 5. Nov. — Er traf sie bei dem Dorfe Roßbach nicht weit von der Saale in der Gegend von Weißenfels. Sein kleines Heer war nur 22,000 Mann stark nud hatte 60,000 gegen sich; daher bildeten sich die Franzosen in ihrem Hochmuthe schon ein, es werde ihnen leicht sein, den König mit sammt seinem Heere gefangen zu nehmen. Sie mar-schirten daher an den Hügeln, auf welchem er mit seiner kleinen Schaar gelagert
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