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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 190

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
I9ö Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. die Gemüther erworben, daß er es wagen konnte, einen neuen Thron in Frankreich zu errichten, nur 11 Jahre, nachdem die Franzosen, im Hasse gegen jede Alleinherrschaft, ihren König Ludwig Xvi. auf das Blutgerüst geschleppt hatten. Nicht zufrieden mit der Kaiserkrone, ließ er auch das nördliche Italien, welches bis dahin ein Freistaat geheißen hatte, zu einem Königreiche und sich zum erblichen König desselben ernennen, setzte jedoch zur Verwaltung dieses Reiches seinen Stiefsohn, Eugen Beauharnais, zum Mcekönig ein. Einige Länder Italiens, schlug er geradezu zu Frankreich; alles gegen den Frieden zu Luneville. Ausgebracht darüber versuchte Oestreich, in Verbindung mit England und dem Kaiser Alexander von Rußland, es noch einmal, feinen gefährlichen Unternehmungen Grenzen zu setzen, und fing 1805 einen neuen Krieg an. Allein Napoleon war schneller als seine Gegner. Schon seit dem neuen Kriege mit England hatte er seine Heereshaufen in großen Lagern an den Küsten von Holland und Frankreich gesammelt und England mit einer Landung bedroht; jetzt brachen diese Schaaren auf, zogen, wie ein reißender Strom, nach Süden zu, vereinigten sich am Rhein und an der Donau, und drangen gegen Baiern vor, wo der östreichische General Mack mit dem Hauptheere stand. Ein anderer Hausen brach, ohne Wissen und Willen des Königs von Preußen durch dessen Länder in Franken, Anspach und Baireuth, in den Rücken der Oestreicher, und der General Mack, der alle Besinnung verlor, gab sich am 17. October mit seinem ganzen Heere in der Stadt Ulm gefangen. Das war ein unerhört unglücklicher Anfang des Krieges, und Napoleon wurde dadurch so zuversichtlich, daß er nun ohne Bedenken gegen die Hauptstadt Wien aufbrach, sie zum erstenmale einnahm und dann Den Russen entgegen nach Mähren zog. In diesem Feldzuge hatten übrigens Baden, Würtemberg und Baiern auf feiner Seite gestanden. Bei Austerlitz kam es am 2. December zu einer entscheidenden Schlacht, welche Napoleon, um seine eigene Kaiserwürde recht laut auszusprechen, in seinem Stolze die Dreikaiserschlacht genannt hat; denn ihm gegenüber waren die Kaiser Franz und Alexander auch bei ihren Heeren. Die Russen wurden, trotz ihrer Tapferkeit, geschlagen, weil in dem französischen Heere mehr Ordnung und Schnelligkeit war, als bei ihnen. Mehrere Tausende von ihnen versanken bei dem Rückzüge in einem See, über dessen Eis sie sich retten wollten. — Der Kaiser Franz war durch dieses Unglück so gebeugt, daß er einige Wochen nachher schon den Frieden zu Presburg schloß, um sein unglückliches Land nicht noch mehr von den Feinden zertreten zu lassen. Es war aber wiederum ein harter Friede. Drei Millionen seiner treuen Unterthanen mußte er verlieren; unter andern auch die biedern Tyroler, deren Land Napoleon an Baiern gab; denn Baiern wollte er nun groß machen, um es immer gegen Oestreich gebrauchen zu können. Auch Würtemberg erhielt mehrere östreichische Länder in Schwaben; und beide, Baiern und Würtemberg wurden sogar zu Koni greichen erhoben. So wie hier neue Königreiche entstanden, so entsetzte Napoleon auf der andern Seite ein anderes Königshaus von seinem Throne, indem er über den König von Neapel, der es mit Oestreich gehalten hatte, das Absetzungsurtheil aussprach und seinen Bruder Joseph zum König jenes Landes machte. Die Republik Holland ferner verwandelte er in ein Königreich und gab es feinem Bruder Ludwig. Seinen Schwager Joachim Murat machte er zum Großherzog von
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