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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 191

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Ende des deutschen Reiches. 1806. 191 Cleve und Berg. Cleve hatte der König von Preußen, nebst dem Anspachifchen Lande und Neufchatel, in einem Vergleiche gegen Hannover abgetreten; Anspach erhielt Baiern und trat dagegen Berg ab. Das Fürstentum Neufchatel gab Napoleon einem seiner Generale, Alexanber Berthier. So kehrte der stolze Mann die alten Ordnungen um, gleich als wenn ihm die Gewalt über Kronen und Völker gegeben wäre. 94. Das Ende des deutschen Reiches. 1806. Bald kam auch die Reihe an das deutsche Reich. Bisher hatte dasselbe doch wenigstens noch darin ein Band der Vereinigung gehabt, daß es einen Kaiser und einen Reichstag hatte; am 12. Juli 1806 aber zerriß Napoleon auch die letzten Bande, indem er die meisten bisherigen Reichsglieder zu einem neuen Bunde vereinigte, bett er bett Rheinbunb nannte, und zu dessen Protector oder Beschützer er sich selbst auswarf. Die Hauptglieber des Bundes waren Baiern, Würtemberg, der Kurerzkanzler, Baden, Darmstabt, der neue Herzog von Berg und mehrere kleine Fürsten. Alle biefe Landesherren erhielten die unumschränkte Herrschaft oder Souveränetät über ihre Länder, und mehrere der kleinen Fürsten, die ihnen bisher an Rechten gleich gewesen waren, wurden nun auch media ttsirt und jenen größeren Herren, zu deren Ländern ihre Besitzungen geschlagen wurden, unterworfen. Nun konnte der Kaiser Franz die deutsche Krone nicht mehr auf dem Haupte Behalten; denn es gab kein deutsches Reich mehr; und alle jene bisherigen Glieder desselben waren nun so mit Frankreich verbunden, daß sie auf Napoleons Wink gegen ihren bisherigen Kaiser ihre Waffen kehren mußten. Er legte daher am 6. August die alte ehrwürdige Kaiserkrone Karls des Großen, 1006 Jahre, nachdem dieser sie auf das Haupt der deutschen Könige gebracht hatte, nieder; schon zwei Jahre früher hatte er sein eigenes östreichisches Erbrach zu einem Kaiferthum erhoben, in welchem er nun Franz I. hieß. 95. Preußens und Rußlands Krieg von 1806—1807. Von den deutschen Fürsten standen Preußen, Sachsen, Hessen nebst einigen kleineren, nun allein und vereinzelt da. Napoleon hatte früher die Miene angenommen, als könnten sie unter Preußens Schutze eben so einen nordischen Bund bilden wie die übrigen den rheinischen; allein es war ihm nicht Ernst damit: vielmehr ging sein einziges Streben dahin, das nördliche Deutschland auch noch gänzlich herunter zu bringen. Daher hörte er nicht auf, Preußen zu beleidigen, bis sich der König, noch in eben diesem Jahre, entschließen mußte, dem übermüthigen Manne den Kriegan zukündigen und die Ehre seines Thrones mit dem Schwerte zu vertheidigen. Sachsen war mit Preußen verbündet; der Kurfürst von Hessen wollte sich neutral halten; der Kaiser Alexander hatte kräftige Hülfe versprochen. Das preußische Heer sammelte sich, unter dem Oberbefehl des 72jährigen Herzogs Ferdinand von Braunschweig, an der Nordseite des Thüringer Waldes. Aber ein Greis konnte der jugendlichen Kraft und Schnelligkeit der französischen Anführer nicht das Gegengewicht halten. Nachdem die preußische Vorhut bei Saatfeld geschlagen war (Prinz Louis Ferdinand, der Führer derselben,
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