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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 246

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Ä40 Ii.zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. Sachsen, deren erklärte Gegnerschaft an seinen Grenzen ihm natürlich höchst gefährlich war, ein Ultimatum, worin es denselben unter Gewährleistung ihres Besitzstandes nochmals ein Bündnis? anbot, oder doch verlangte, daß sie bei einem etwaigen Kriege neutral bleiben und demgemäß entwaffnen, bez. nicht rüsten sollten. Me drei lehnten die preußischen Forderungen ab, woraus noch an demselben Tage der Ablehnung der preußische Gesandte in Dresden die Kriegserklärung überreichte. Gleich in der folgenden Nacht überschritten die preußischen Truppen der 3. Armee bei Strehla die sächsische Grenze und zugleich mit denselben einige Abtheilungen der 1. Armee von Görlitz aus aus Löbau und Bautzen. An demselben jtage erfolgte der Einmarsch von 8000 Preußen in das Hannöversche über Hamburg und Harburg und der Einmarsch in das hessische Gebiet von Wetzlar nach Gießen unter General von Beyer. Verfolgen wir die Operationen in den einzelnen Ländern. Zuerst in Sachsen. Schon am 16. Juni früh waren die Preußen in Riesa, ohne einen andern Aufenthalt zu finden, als daß sächsische Pioniere einige Bogen der dortigen Eisenbahnbrücke zerstört hatten, die aber von den preußischen Pionieren bald wieder hergestellt waren, nachdem die Preußen auf zwei Pontonbrücken die Elbe überschritten hatten. Weiter ging3 mit größter Schnelligkeit auf Meißen zu, während schon ant 17. Nachmittags Truppen der ersten Armee Bautzen besetzt hatten und auch von dieser Seite gegen Dresden vordrangen. Der König von Sachsen verließ nun die Hauptstadt, nachdem ein noch rasch gehaltener Kriegsrath den Widerstand ohne die von Oestreich und Baiern versprochene Hülfe für unmöglich erklärt hatte, und die sächsische Armee in der Stärke von 26,000 Mann zog sich nach Pirna, dem verhängnißvollen Pirna, zurück. Ant 18. Nachmittags zog General Herwarth ohne Widerstand in Dresden ein. Kaum war er dort, so ging der Vormarsch auch schon weiter auf Pinta und Dippoldiswalda den sich gegen die böhmische Grenze zurückziehenden Sachsen nach. Ant 21. war das Königreich von diesen gänzlich verlassen und von den Preußen ohne Schwertstreich und Blutvergießen besetzt; die sächsischen Truppen vereinigten sich mit der östreichischen Nordarmee in Böhmen. Mit derselben Schnelligkeit und Präcision operirten die Preußen in Hannover. Bei dem Einmarsch des Generals v. Manteuffel bei Harburg, wobei die preußischen Kriegsschiffe Arminius und Cyklop wesentliche Hülfe leisteten, zogen sich die bei Stade aufgestellten hannoverischen Truppen eilig zurück. Die kleine Besatzung von Stade capitulirte und den Preußen siel ein reiches Kriegsmaterial in die Hände. Die vorgefundenen hannoverischen Truppen wurden entwaffnet und nach Hause geschickt, die Offiziere behielten Degen und Equipirung und wurden so auf ihr Ehrenwort, in diesem Kriege gegen Preußen nicht zu dienen, entlassen. Eben so wurden die Befestigungen bei Geestemünde mit Hülse der ans Land gefetzten Matrosen vom Arminius und die Stadt Emden besetzt. Mit Sturmeseile bewegte sich daraus die preußische Colonne auf die Hauptstadt Hannover zu, um sich mit dem über Minden einrückenden Corps des Generals Vogel v. Falkenstein zu vereinigen. Dieser war inzwischen in Eilmärschen gegen die Hauptstadt vorgerückt und schon ant 17. Abends nach einem 17stündigen Marsche in dieselbe eingezogen. Die hannoverschen Truppen hatten sich in solcher Eile nach Göttingen zurückgezogen, daß wieder ein großer Theil ihrer Kriegsausrüstung, 60 Geschütze, 800 Wagen aller Art, 10—12000 zum Theil neue Gewehre und Büchsen, 2000 Ctr. Pulver, Pferdeausrüstungen und ein vollstän-
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