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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 255

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Weiterer Verlauf des Krieges in Böhmen und Mähren 855 Hinzurechnung dex in den früheren Schlachten und Gefechten Gebliebenen, Verwundeten und Gefangenen bis dahin über 50000 betrug. Unter den östreichischen Verwundeten befanden sich die Erzherzoge Wilhelm und Joseph, so wie die Generale Festetics und Thun; die Fürsten Lichtenstein und Win-dischgrätz geriethen in Gefangenschaft. Aber auch auf preußischer Seite waren die Verluste groß und schmerzlich, wie es sich bei so tapferm Widerstände nicht anders erwarten ließ. Der tapfere General Hiller von Gärtringen wurde erschossen, der junge Prinz Anton von Hohenzollern, der als Lieutenant bei der Armee stand, gefährlich verwundet; er starb später an seinen Wunden. Im Ganzen mag der preußische Verlust auch gegen 10000 Mann an Todten und Verwundeten betragen haben. Weiterer Verlauf des Krieges in Böhmen und Mähren. In Folge seiner gänzlichen Niederlage bei Königgrätz gab Benedek die wichtige Position bei Pardubitz, wo die Olmützer Eisenbahn sich von der Wien-Prager Bahn über Brünn abzweigt, auf und zog sich unter den Schutz der Festung Olmütz zurück. Eben so war Prag ausgegeben worden. Feldmarschall-Lieutenant v. Gableuz wurde als Parlamentär in das preußische Hauptquartier gesendet, um dort einen Waffenstillstand zu beantragen, der jedoch nicht bewilligt wurde, da es den Preußen darauf ankommen mußte, den Feind nicht erst wieder zu Athem und zur Stärkung kommen zu lassen. Mit Blitzesschnelle folgte die erste und zweite preußische Armee den Oestreichern. Am 6. Juli war das königliche Hauptquartier in Pardubitz, am 10. in Hohenmauth, am 11. in Zwittau, schon in Mähren, wo durch ein für die Preußen glückliches Gefecht ein großer östreichischer Proviant-Transport abgeschnitten wurde. Der weitere Vormarsch der preußischen ersten Armee ging auf Brünn, der der zweiten auf Olmütz, der der dritten auf Jglau. Am 12. Juli rückten die ersten preußischen Truppen in Brünn ein und schnitten, als sie om 16. Lundenburg, am Vereinigungspunkt der Brünn - Wiener und der Olmütz - Wiener Eisenbahn, besetzt hatten, den Oestreichern, deren Hauptquartier noch in Olmütz war, den directen Rückzug nach Wim ab. Die östreichische Brigade Mandl, welche in Lundenburg stand und sich dort verschanzt hatte, zog bei Annäherung der Preußen auf bereitgehaltenen Bahnzügen ab. Noch vor der Besetzung Luudenburgs war es den Oestreichern gelungen, etwa 10000 Mattn des Benedekschen Corps von Olmütz auf der noch fahrbaren Eisenbahn über Lundenburg auf Wien zurückzudirigiren. Zur Deckung derselben gegen das Vordringen der Kronprinzlichen Armee war die östreichische Brigade Rothkirch in der Gegend von P r e r a u und Tobitschau an der Eisenbahn vorgeschoben worden. In der Nacht vom 14. zum 15. Juli befahl der Kronprinz von Preußen eine Recognoscirung gegen Prerau, wonach um 4 Uhr Morgens die Brigade Malotki, unterstützt von einer 4pfünbigen Batterie, gegen die Desileen des Marckflusses vorging, um diese Desileen zu offnen, damit ein gleichfalls beordertes Cavalleriecorps sie passiren und die Eisenbahn bei Prerau zerstören könnte. Bei Tobitschau kam es zum Kampf, der um so hef-ger wurde, als eine andre östreichische Brigade aus Olmütz der Brigade Rothkirch zu Hülfe kam. Beide östreichische Brigaden wurden von den Preußen geworfen, Oberst v. Wedell eröffnete mit zwei Bataillonen die Desileen, die Cavallerie ging vor, nahm zwei östreichische Batterien, die von Infanterie und einer Schwadron Kürassieren gebeckt, ein heftiges Feuer gegen die preußische rechte Flanke
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