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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 264

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
«64 Iii, Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. seiner fteundschaftlichen Gesinnungen zu geben, bereit, unter Voraussetzung der Gegenseitigkeit, seinen Truppen zu befehlen, sich während dreier Tage unter folgen- den Bedingungen jeder feindseligen Haltung gegen die östreichisch-sächsische Armee zu enthalten: 1) sollte das ganze Gebiet zwischen der damaligen Stellung des preußischen Heeres und der Thaya sofort von den Oestreichern geräumt werden» 2) sollten alle Truppen, preußische wie östreichische, in Oestreich und in Italien an dem Orte stehen bleiben, an welchem sie sich ant Tage der Vereinbarung befanden. 3) die preußischen Truppen würden sich bis zum Ablauf der verein- barten Frist in einer Entfernung von 3 Meilen von Olmütz halten und 4) sollte Sachsen die preußischen Transporte auf der Eisenbahn zwischen Dresden und Prag von der Festung Königstein aus, welche diese Eisenbahn beherrscht, mchthinbem. Der Kaiser von Oestreich glaubte diese Bedingungen nicht annehmen zu können und schlug dagegen vor, es solle eine Demarkationslinie bestimmt werden, welche von keiner der beiden Armeen in den 3 Tagen überschritten werden dürfe, hinter welcher aber jede derselben die völlige Freiheit der Bewegung behalten sollte; auch sei es wünschenswert!), daß die Einstellung der Feindseligkeiten sich auch auf die bairischen und Bundes-Truppen im westlichen Deutschland erstrecke. Diesen Vorschlag lehnte nun wieder der König von Preußen mit dem Bemerken ab, daß er bei seinen Vorschlägen beharren müsse und daß es ohne Annahme derselben unnütz sein würde die Sache weiter zu besprechen. Während dieser fruchtlosen Verhandlungen war das Hauptquartier des Königs von Preußen am 18. Juli von Brünn nach Nikolsburg, einige Meilen westlich von Lundeuburg und nur noch zehn Meilen von Wien verlegt worden. Die preußischen Truppen waren voller Begierde, diese Stadt zu erreichen und fürchteten sich weder vor den Verschanzuugeu, welche zur Deckung derselben und zur Vertheidigung des Donauüberganges bei Florisdorf dicht vor Wien angelegt worden waren, noch wenn es dazu kommen sollte vor einer letzten Entscheidungsschlacht auf der Ebene des Marchfeldes. Schon hatten Theile der Armee des Prinzen Friedrich Karl am 17. den Marchfluß überschritten, während gleichzeitig der Vormarsch des rechten Flügels der preußischen Armee von Znaim aus über Hollabrnn nach Stockerau gegen die Donau fortdauerte, so daß also die Donau-linie in einer Strecke von 35 Meilen, von Linz bis nach Presbnrg, bedroht war und die östreichischen Streitkräfte sich zersplittern mußten; die preußischen Vorposten erblickten bereits die dunkle Masse des Stephansthurmes in Wien, und von erhöhten Punkten in der Hauptstadt konnten die aufs äußerste erschrockenen Wiener die preußischen Wachtfeuer in der Ferne leuchten sehen. Es war keine Zeit zu verlieren, wenn noch Rettung eintreten sollte. Unter diesen Umständen verdoppelte der französische Bevollmächtigt?, Bene-detti, seine Bemühungen um Einstellung der Feindseligkeiten. Die Depeschen flogen zwischen Nikolsbnrg und Paris hin und her, es verflossen aber noch mehrere Tage, bis es, wie ein französisches Blatt sich ausdrückte, der Klugheit des Kaisers Napoleon, der Mäßigung des Königs von Preußen und der Nachgiebigkeit des Kaisers von Oestreich gelang, eine fünftägige Waffenruhe zu vereinbaren, während welcher dann über einen längeren Waffenstillstand und weiter über den wirklichen Frieden und Feststellung gewisser Vorbedingungen verhandelt werden sollte, von welchen der König von Preußen und Gras Bismarck unter keiner Bedingung abgehen wollten. Unter diesen Vorbedingungen waren die hauptsächlichste», daß Oestreich aus dem deutschen Bunde ausscheiden und seine volle Zustimmung zu
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