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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 265

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Die letzten Kämpfe. Waffenstillstand. %6ü einem durch Preußen zu bildenden norddeutschen Bunde mit preußischer Militair- und diplomatischer Führung, so wie auch zur geographischen Abrundung Preußens in Norddeutschland aussprechen, und außerdem alle Rechte und Ansprüche auf Schleswig-Holstein aufgeben, auch eine mäßige Summe als Kriegskosten an Preußen zahlen sollte. Dagegen wollte Preußen auf eine territoriale Vergrößerung durch östreichische Länder verzichten, auch die Integrität der sächsischen Monarchie, unter der Bedingung, daß Sachsen in den norddeutjchen Bund eintrete, nicht antasten, und endlich — der Lieblingsidee des Kaisers Napoleon gemäß — nichts dagegen haben, wenn diejenigen Theile Nordschleswigs, in welchen das dänische Element vorherrschte, im Falle die Bevölkerung sich dafür entscheide, an Dänemark zurückfielen. Als es über diese Punkte zwischen Preußen und Frankreich zur Uebereinstimmung gekommen war, eilte Benedetti selber nach Wien, imt die sofortige Annahme seitens des Kaisers von Oestreich zu bewirken, die denn auch, angesichts der bedrängten Lage, in der sich der Kaiser befand, nicht lange auf sich warten ließ. (21. Juli.) Am italienischen Hofe wirkte gleichzeitig der Vetter des Kaisers Napoleon, Prinz Napoleon, auf den Abschluß eines Waffenstillstandes hin. Er fand hier ein um so geneigteres Gehör, als sich das Kriegsglück noch immer nicht auf die Seite Italiens hatte neigen wollen. Zwar setzten die Oestreichs, gebunden durch die einmal geschehene Abtretung Venetiens an den Kaiser von Frankreich, dem langsamen Vorrücken der Italiener in Venetien nur einen scheinbaren Widerstand entgegen, aber desto hartnäckiger und erfolgreicher war der Widerstand der Oestreichs in Welsch-Tyrol, und zur See hatten sich die vorher so sehr gerühmten italienischen Streitkräfte vollends unzulänglich erwiesen. Die italienische Flotte nämlich, die unter Anführung des Admirals P ersa no lange Zeit in Ankona müssig gelegen hatte, ging endlich vor, aber anstatt die östreichische Flotte in den Gewässern von Venedig oder Triest aufzusuchen, versuchte sie einen Angriff auf die dalmatische Küste, oder vielmehr anf die kleine Insel L i s s a, eine der dalmatischen Inseln, etwa 8 Meilen von der Küste gelegen. Die Insel wurde bombardirt, zu welchem Zweck? ist nicht recht ersichtlich. Zum Entsatz der Insel eilte der östreichische Admiral Tegethof mit der östreichischen Flotte am 19. Juli von Fasaua aus herbei, überraschte die Italiener am 20. begünstigt von einem starken Nebel, und schlug sie gänzlich. Erst in Ankona konnten sich die italienischen Schiffe wieder sammeln. So zu Lande und zu Wasser geschlagen, wünschte der König Victor Emmanuel den Krieg um so weniger fortzusetzen, als er ohnehin des Besitzes von Venetien sicher war; es war für ihn von seinen preußischen Verbündeten in Böhmen erobert worden. Der Waffenstillstand zwischen Oestreich und Italien kam also am 25. zu Stande, während die fünftägige Waffenruhe zwischen Preußen und Oestreich ant 21. in Nikolsburg abgeschlossen wurde. Es war wirklich zur Rettung Wiens die höchste Zeit; einen oder zwei Tage später, und Wien wäre wahrscheinlich ohne viel Blutvergießen in den Händen der Preußen gewesen. Es war nämlich das 2. östreichische Armeecorps auf seinem Rückzüge nach Presburg von den Preußen in der Gegend der Dörfer Kaltenbrunn und Blnmenan erreicht worden, ehe es die Donau überschreiten konnte. ^ Die Truppen des 4. preußischen Armeecorps, obwohl geschwächt durch vtele bei Königgrätz erlittene Verluste, griffen den Feind ohne Weiteres an und
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