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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 273

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Deutschland und Frankreich. T-z mit politischen Dingen sollte zu thun haben, eine gewisse politische Bedeutung. Zu diesem Zollvereine gehörte auch das sonst ganz aus Deutschland ausgeschiedene Großherzogthum Luxemburg. So lebten der Norden und Süden Deutschlands in Wehr- und Gütergemeinschaft; übrigens aber gab es viele Verstimmung, namentlich im Süden, wo man, außer in Baden, mit der neuen Ordnung der Dinge nicht sonderlich zufrieden war und es zeigte sich, wie gut es gewesen war, daß die Süddeutschen nicht wider ihren Willen in den neuen Bund hineingezwungen worden waren. Dagegen lebte sich der deutsche Norden zu einem Ganzen immer mehr zusammen. Der Bund es rath (die Vertreter der verschiedenen Regierungen) und der Reichstag (die Abgeordneten der Bevölkerung) entfalteten eine große Thätigkeit im Gebiete der Gesetzgebung und so sind in den Jahren 1867—70 wohl eine größere Menge Gesetze erlassen worden als je zuvor in einer gleichen Zeit. Es gab bei der neuen Gestaltung der Dinge viele Aufgaben zu lösen, es sollte nun, wo möglich, alles in Deutschland besser werden als vorher, und namentlich sollte man merken, daß die deutsche Einheit einen Schritt vorwärts gekommen sei. Die meisten Gesetze zielten barauf ab, den Verkehr möglichst zu erleichtern und von allen Schranken zu Befreien. Für das Heer und die Flotte wurde unter der bewährten Leitung 1>es Kriegsministers v. Roon gesorgt: die Neubildung des Bundesheeres in 13 Armeecorps und die Vollenbung des Kriegshafens an der Jahbe (Wilhelmshaven) waren die besten Beweise btefer Thätigkeit, der es vor allem der Norbbeutfche Buub tierbankte, daß er als achtunggebietende Macht dastand. Derselbe fand nunmehr auch feine besondere Vertretung im Auslande-bic bisherigen preußischen Botschafter und Gesandten waren nun zugleich und in erster Linie die des norddeutschen Bundes. Die Leitung des auswärtigen Amtes lag in der Hand desselben Staatsmannes, der bisher in glänzender und tüchtiaer Weise die preußische Politik geleitet hatte; Graf Bismarck war Bundeskanzler-unter ihm stand eine besondere Bundesbehörde, das Bundeskanzleramt mit eigenem Präsidenten. a Deutschland und Frankreich. Und wohl bedurfte der Bund für die Führung feiner äußern Politik eines so vorzüglichen Staatsmannes auch weiterhin. Am schwierigsten war die Stellung des vergrößerten Preußen und des neuen Bundes zu feinem westlichen Nachbarstaats, zu Frankreich, und dessen Fürsten, Kaiser Napoleon Iii. So sehr ihm auch der Kneg zwischen Oestreich und Preußen 1866 willkommen gewesen war, so unerwartet und unlieb war ihm und den Franzosen überhaupt der rasche Verlauf desselben; hatte er auch beim Beginn des Krieges, wie beim Abschluß des Friedens ferne Hände im Spiel gehabt, als Schiedsrichter der kriegführenden Parteien hatte er nicht auftreten können und feine Vermittlung hatte ihm nichts eingebracht. Nun gingen aber feine Pläne darauf Belgien und die Rfjeinqreme, auch über das Gfaß hinaus, zu gewinnen. Diese hätte er am liebsten ins Werk gesetzt mt Emverständniß mit Preußen. Aber weder Bismarck noch Köniq ?ren i?a3u gewesen auch nur ein deutsches Dorf abzutreten, als 1866 noch vor dem Frieden solche Zumuthungen von französischer Seite gemacht wurden: sie würden es eher auf einen Krieg, mit dem Napoleon wirklich drohte haben ankommen lassen. V ' So war es natürlich, daß allgemein die Meinung Platz griff, auf die 18
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