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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 37

1878 - Eisenach : Bachmeister
Der dreißigjährige Krieg. 37 [er gab den von allen Seiten an ihn gerichteten Bitten nur insoweit nach, daß er die einstimmig geforderte Absetzung Wallenstein's aussprach (1530). Darüber entstand im Heer ein lautes Murren; die besten Offiziere verließen denkaiserlichen Dienst und folgten ihrem geliebten Oberbefehlshaber auf seine Güter in Böhmen und Mähren, wo er in Ruhe dem abermaligen Aufgange feines Glückssternes entgegensah. 4. Die schwedisch-deutsche Periode. Theils um den bedrohten Protestantismus in Deutschland zu schützen, theils um seinen Verwandten, den Herzogen von Mecklenburg, Hülfe zu bringen, beschloß Gustav Adolf (der Enkel von Gustav Wasa), sich in den deutschen Krieg zu mischen. Mit 15,000 Mann Kerntruppen landete er (24. Juni 1630) an Pommerns Küste. Gustav's Frömmigkeit und M die strenge Mannszucht seiner Soldaten bildeten einen gewaltigen Abstand gegen die verheerende Kriegsweise Wallenfteins und Tillys, daher das Volk den Schwedenkönig als Retter begrüßte, wogegen die Fürsten ihm mit Mißtrauen begegneten und dadurch seine Schritte hemmten. Brandenburg und Sachsen versagten ihm den Durchzug und hielten ihn dadurch ab, der von Tilly und Pappenheim hartbedrängten Stadt Magdeburg noch zur rechten Zeit Hilfe zu bringen. _ Während der König noch mit Sachsen unterhandelte, wurde Magdeburg erstürmt und ^ furchtbar geplündert (10. Mai 1631). „Von Raubsucht und Rachgier getrieben, im. stürmten die entmenschten Kriegsschaaren, denen eine dreitägige Plünderung zugesagt war, in die unglückliche Stadt, die nunmehr der Schauplatz entsetzlicher Gräuel ward, bis eine von allen Seiten unaufhaltsam sich fortwälzende Feuersbrunst dieselbe in einen Aschenhaufen verwandelte. Die Domkirche, wo der Sieger ein „Te Deum" singen ließ, das Liebfrauenkloster und einige Fischerhütten waren die einzigen Reste der blühenden Reichsstadt." Gegen tausend Menschen hatten sich in den Dom geflüchtet, wo sie drei Tage ohne Speise und Trank zubrachten, bis sie von Tilly begnadigt wurden. Gegen sechstausend Leichen wurden nach beendigter Plünderung in die Elbe geworfen. — Nach der Zerstörung Magdeburgs wandte sich Tilly gen Sachsen und eroberte unter andern Städten auch Leipzig. In der, Angst seines Herzens wandte sich der Kurfürst an Gustav Adolf und bat ititt, schleunigst herbeizukommen. Bald kam es zur Schlacht bei Leipzig und Breitenfeld (7. Sept. 1631). S-p^t. Tilly wurde gänzlich geschlagen und mußte sich nach dem Süden ziehen, indeß die16 L Schweden sich dem Main und Rhein zuwandten und im Frühjahr (1632) über Nürnberg an den Lech vorrückten, wo Tilly ein festes Lager bezogen hatte. Nachdem der König den Uebergang über den wohlvertheidigten Fluß erzwungen, erstürmte er die feindlichen Schanzen, wobei Tilly so schwer verwundet wurde, daß er zwei Wochen daraus starb. Nach der Besetzung von Augsburg rückte Gustav Adolf in Begleitung des Kurfürsten von der Pfalz in Baiern ein und bezog die von ' Maximilian verlassene - Hauptstadt München. In seiner Noth nahm der Kaiser seine Zuflucht wieder zu Wallenstein; aber erst nach langem Bitten ließ sich dieser bewegen, ein Heer zu werben, über welches er den unbeschränktesten Oberbefehl erhielt. Mit diesem rückte er nach Böhmen, um die Sachsen daraus zu vertreiben. Darauf wandte er sich in Verbindung mit den Baiern nach Franken, wo die Schweden unweit Nünberg eine' feste Stellung bezogen hatten. Hier lagen die Heere Monate lang einander gegenüber, ohne ein Treffen zu liefern. Endlich wagte Gustav Adolf einen Angriff auf seines Gegners festes Lager, mußte aber nach Aufopferung vieler Menschenleben seinen Plan ausgeben. Wallenstein wandte sich jetzt nach Sachsen, wohin ihm die Schwe-
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