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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 62

1878 - Eisenach : Bachmeister
62 Ludwig Xiv. 10. a) Frankreichs Uebergewicht zur Zeit Ludwig Xiv. Nachdem Oestereich's. Uebergewicht iit Europa im dreißigjährigen Kriege gebrochen war, erlangte allmählich Frankreich einen überwiegenden Einfluß auf die europäischen Ereignisse. Hier lenkte 0wn 1543— ! 1715) Ludwig Xiv. mit fester Hand das Staatsschiff. Sein natürlicher Verstand und Scharfblick, sein treues Gedächtniß und unbeugsamer Wille ließen in ihm einen gewaltigen | Staatsmann erkennen. Sein Reich vergrößerte er durch glückliche Kriege und förderte Han- . bei und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Doch erfüllen uns seine Eitelkeit und Ländergier und sein gewaltthätiges Handeln mit Abscheu. b) Ludwig's Kriege. Reunionskammern. Verwüstung der Pfalz. Ludwig war mit einer spanischen Prinzessin verheirathet, hatte aber bei seiner Vermählung allen Ansprüchen auf spanische Länder entsagt; dennoch fiel er nach seines j Schwiegervaters Tode in die spanischen Niederlande ein, um diese als Erbe seiner j Gemahlin in Besitz zu nehmen. Durch die Tripelallianz von England, Holland und Schweden gezwungen, mußte er indessen seine Eroberungen bis auf zwölf feste: Plätze in Flandern herausgeben. Um sich an Holland zu rächen, durch dessen Bemühungen der Dreimächtebund zustande gekommen war, begann Ludwig im Bunde mit England einen zweiten Krieg gegen die Holländer. Diese vertheidigten sich tapfer unter Wilhelm (Iii.)' von Oranien und dem Admiral de Rnyter und fanden in Friedrich Wilhelm von Brandenburg einen Bundesgenossen. Als Letzterer sich zum Frieden von Vossem genöthigt sah (stehe den vorigen Paragraphen!), erklärten Oesterreich und Spanien an Frankreich den Krieg, konnten aber gegen die tapferen Feldherrn Ludwigs, Türen ne^ und Conds, nicht viel ausrichten, und so mußte Spanien sich im Frieden v0tt Nymwegen zur Herausgabe der Franche-Eomtö bequemen; außerdem mußte es auch zwölf feste Plätze an der niederländischen Grenze an Frankreich abtreten (1678). Ludwigs Habgier war aber durch diese Erwerbungen keineswegs befriedigt.-Er setzte vielmehr eine Behörde — Reunionskammer genannt — ein, dies untersuchen mußte, welche Gebiete ehemals zu den ihm abgetretenen Städten gehört | hatten. Auf die Ausfpruche dieser Reunionskammern gestützt, nahm Ludwig verschiedene Städte und Gebietstheile in Besitz. Ja er fiel sogar mitten im Frieden über Straszburg her und riß dieses Bollwerk des westlichen Deutschlands an . sich, und, um dem Kaiser jede Möglichkeit der Rache zu nehmen, hetzte er die! Türken gegen Wien. Darauf schloß der Kaiser mit Frankreich einen zwanzigjährigen _ Waffenstillstand, um sich mit Erfolg gegen die Osmanen vertheidigen zu können. Diese rückten in größter Eile bis vor die Thore Wiens und schlossen die Hauptstadt des Reiches eng ein. Rüdiger von Staremberg vertheidigte sie; aber sechzig Tage lang mit rühmlicher Tapferkeit, bis das Reichsheer unter Karl von Lothringen und die mit demselben verbündete polnische Armee unter dem Heldenkönig Johann von Sobieski die Türken in einer blutigen Schlacht vor den'. Mauern Wiens besiegten (1683). Wien und Deutschland waren gerettet (Prinz r Eugen von Savoyen „der edle Ritter"). Der Tod des Kurfürsten von der Pfalz gab dem unersättlichen Ludwig: Anlaß zu neuen Kriegshändeln. Er unterstützte die Ansprüche der Herzogin von Orleans auf die Pfalz, die doch nach altem Rechte dem Pfalzgrafen von Neuburg , gebührte. Die französischen Heere richteten am Rhein furchtbare Verwüstungen an. Heidelberg, Worms und Sjieier wurden eingeäschert und in letzter Stadt selbst die Gräber der deutschen Kaiser vernichtet und mit den Gebeinen der Verbli-: chenen Spott getrieben. Da ergriffen die Deutschen, Engländer, Spanier und t
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