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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 63

1878 - Eisenach : Bachmeister
Friedrich Iii., Kurfürst von Brandenburg re. 63 Holländer das Schwert gegen diese „Pfalzverwüster" und der Krieg währte acht Jahre. Durch die Siege, welche Ludwigs Herre in den Niederlanden und in Italien erfochten, erlangte er in dem diesen Krieg beschließenden Frieden tjolt Rhswick (1697) das Elsaß. So trug Frankreich auch aus diesem Kampfe eine 1697. | reiche Beute davon. 8 28. Friedrich Iii., Kurfürst von Brandenburg, später Friedrich I König in Preußen (1688—1713). K 1. Friedrichs Jugend und Charakter. Friedrich Iii. brachte die große Aufgabe der hohenzollernschen Fürsten dadurch um einen bedeutenden Schritt ihrem Ziele näher, daß er der durch seinen Vater begründeten Macht den königlichen Namen verschaffte. Er war am 11. Juli 1657 geboren und, wiewohl anfänglich schwach und kränklich, entwickelte sich sein leiblicher Organismus allmählich zur vollen Zufriedenheit seiner hohen Eltern. Auch seine geistige Ausbildung befriedigte vollkommen den besorgten Vater. Sein mildes, vertrauensvolles, umsichtiges Wesen verschaffte ihm bald die Liebe seiner Unterthanen. Leider entbehrte sein Charakter der erforderlichen Festigkeit, woher er von Günstlingen leicht beherrscht wurde. Unter diesen nahm sein Ingendlehrer Dunkelmann die hervorragendste Stelle ein, ihm überließ Friedrich alle wichtigen Angelegenheiten. Aber wiewohl dieser es mit des Volkes Wohl aufrichtig meinte, so erweckte sein schroffes Wesen ihm doch zahlreiche Feinde, die zuletzt den Sturz des allmächtigen Ministers herbeiführten. Kolb von War-lenbnrg trat an seine Stelle. 2. Auswärtige Kriege. Friedrichs Hinneigung zum Kaiser, noch mehr aber seine Freundschaft mit Holland, verwickelten ihn in einen Krieg mit Frankreich. König Jakob von England erbitterte durch seilt Bestreben, England wieder katholisch zu machen, die Herzen seiner Unterthanen. Da forderten die reichen englischen Grafen den Statthalter Wilhelm von Oranien auf, sie von dem Drucke zu befreien, den König Jakob über sie verhängt habe. Unter dem Beistände des Kurfürsten von Brandenburg segelte Wilhelm nach England hinüber, zwang dessen König zur Flucht nach Frankreich und bestieg als Wilhelm Iii. den englischen Thron. Als deshalb Ludwig Xiv. Holland mit Krieg überzog, eilte Friedrich Iii. mit seinen Truppen an den Rhein und forderte auch die andern deutschen Fürsten zum Kampfe auf. Friedrich bewies in diesem Kriege große Tapferkeit und seine Soldaten erwarben sich unsterblichen Ruhm in den Schlachten am Rhein und in den Niederlanden, besonders chei der Belagerung von Bonn, welche Stadt zuletzt mit Sturm genommen wurde. Leider sah matt sich in Folge der Uneinigkeit der deutschen Fürsten zu ■dem unheilvollen Frieden von Ryswick genöthigt, in welchem das Elsaß an Frankreich überlassen wurde (1697). Anmerk. Für die in den in diesem Frieden an Frankreich abgetretenen Gebietstheilen wohnenden Protestanten erhob Friedrich vergeblich feine Stimme, und nahm, als sie sich zur Auswanderung genöthigt sahen, fünfzehntaufend derselben in feinem Lande auf. Ihr Beispiel wirkte anregend auf Hebung des Gewerbes, der- Jugendbildung und des geselligen Lebens in Brandenburg. I
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