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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 82

1878 - Eisenach : Bachmeister
82 Kampf gegen die französische Revolution ^ Verbündeten, und die gegenseitige Eifersucht, sowie eingetretener ©fidnlctttgel hemmten vollends die Bestrebungen einzelner. Da schloß auch Friedrich Wilhelm mit 5. Rücksicht auf die polnischen Wirren, deren im vorigen Abschnitt gedacht ist, mit 1795 Frankreich den Frieden zu Basel (5. April 1795), in welchem er seine jenseits des Rheins gelegenen Besitzungen (Mörs, Geldern, Cleve) den Franzosen überließ, mit der Bedingung jedoch, daß er beim Eintritt des Reichsfriedens diesseits ; entschädigt werde. — Oesterreich setzte den Krieg, anscheinend für das Interesse * Deutschlands, fort; zwei französische Heere drangen unter fürchterlichen Verheerun. gen auf das rechte Rheinufer vor, wurden aber von dem genialen österreichischen General Clairfait zurückgeworfen. Nun kam ein Waffenstillstand zustande. 4. Napoleon In^Jtalien. Die Direetorialregierung entwarf für das Jahr 1796 einen 1 neuen großartigen Schlachtplan, welcher Oesterreich mit dem Untergange bedrohte. Nach demselben sollte General^urdgn^urch.franken^ Moreau durch Schwaben, Napoleon Bonaparte*) ; aber von Italien aus in das Herz von Oesterreich dringen. Letzterer hatte unstreitig den schwierigsten Posten; die ihm überwiesene Armee entbehrte jeglicher Disciplin und litt Mangel an allem. Doch Napoleons Talent überwand alle Hindernisse; durch die unwiderstehliche Gewalt, welche er auf die Gemüther ausübte, sowie dadurch, daß er den Ehrgeiz seiner Trup- i Pen durch glänzende Belohnungen und Auszeichnungen nährte, befähigte er dieselben zum Unmöglichen. Bald liefen die günstigsten Berichte von den Fortschritten aus Italien ein. Napoleon zwang die Oesterreicher durch mehrere siegreiche Schlachten zum Frieden, der zu Campo Formio 1797 zustande kam. Oesterreich mußte Belgien an Frankreich abtreten und zu Gun- ^ fteu der neuerrichteten eisalpinischen Republik in Oberitalien auf Mailand und Mantua verzichten, erhielt dagegen als Entschädigung Venedig nebst Dalmatien. 5. Napoleons Feldzug nach Egypten. Um England, Frankreichs mächtigsten ' Gegner, zu schwächen und zugleich die leicht erregbare französische Nation durch ungewöhn- l liche Ruhmesthaten für sich zu gewinnen, segelte Napoleon im Mai 1798 nach Egypten. I Glücklich entkam er den Augen des ihn beobachtenden englischen Admirals Nelson, der mit i seiner Flotte auf dem Mittelmeere kreuzte, nahm die Insel Malta in Besitz und landete am ; 1. Juli bei Aleraudria, welche Stadt er erstürmte. Alsdann führte er seine siegreichen Trup ? pen unter unsäglichen Mühseligkeiten nach Kairo, besiegte bei den Pyramiden ein egyptifches : Heer (1798) und besetzte Kairo. Die französische Flotte aber wurde von Nelson bei Abukir |L völlig vernichtet. Von einem mißlungenen Feldzuge nach Syrien und Palästina (Acre) | kehrte er wieder nach Kairo zurück. 6. Der zweite Koalitionskrieg. Hier empfing Napoleon Nachrichten aus Frank- f reich. Die Franzosen waren in ihren Gewaltschritten immer weiter gegangen. Als einst bei einem Aufstande in Rom ein französischer General ums Leben gekommen war, ließen die j Franzosen ein Heer in den Kirchenstaat einrücken und denselben in eine römische Republik verwandeln. Ein gleiches Schicksal traf die Schweiz, deren biedere Bewohner sich durch die I gleißenden Vorspiegelungen von Freiheit und Gleichheit hatten verwirren lassen. Die entstandene Gährung in diesem schönen Berglande benutzten die Franzosen, das Land in eine I untheilbare helvetische Republik zu verwandeln. Auch das Königreich Neapel, dessen König : sich den Feinden Frankreichs angeschlossen hatte, wurde von französischen Truppen erobert und in enie parthenopeische Republik verwandelt. Desgleichen war auch Toskana in die Hände der Franzosen gefallen. Diese Vorgänge und der gleichzeitige Feldzug Napoleons nach Egyp- r ten und Syrien führten einen neuen Kriegsbund (Koalition) der drei europäischen Großmächte Rußland, England und Oesterreich gegen Frankreich herbei. Der Krieg wurde in % Deutschland, in Italien, in der Schweiz und in den Niederlanden zu gleicher Zeit geführt. Erzherzog Karl schlug die Franzosen bei Ettirfach und drängte sie über den Rhein zurück. '• In Italien erlitten die Franzosen in der Schacht bei Novi eine blutige Niederlage, welche ; *) Derselbe war der. 1^7la zu Ajaccio auf der Insel Korsika geborene Sohn eines Advokaten. Auf der Kriegsschule zu Brienne hatte er sich für seine militairische Laufbahn vorbereitet und studirte später in Paris mit großem Eifer die Kriegswissenschaft. Bei der Belagerung der Stadt Toulon, die sich gegen die königsmörderischen Republikaner erhob, legte er die ersten glänzenden Proben seines Feldherrntalents ab und schwang sich seitdem von Stufe zu Stufe bis zur schwindelnden Höhe des Kaiserthrones empor.
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