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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 103

1878 - Eisenach : Bachmeister
Friedrich Wilhelm Iii. ^ 103 2. Vorgcinae in Italien. Zur selben Zeu wurde König Ferdinand von Neapel durch eine Muitairverschwörung genöthigt, in die Einführung der spanischen Stande-verfassuna ru willigen (1820) - Desgleichen entstand auch tu Piemont eme revoln-tioäe Erhebung gegen das auf Priesterherrschaft und Adelsaristokratie gegründete Königthum. Victor Emanuel dankte ab und auch hier wurde eine der spanischen nachgebildete Verfassniia eingeführt (1821). Diese Vorgänge flößten den europäischen Fürsten , eine nicht geringe Besorgniß ein, zumal der revolutionäre Geist auch in die Herzen der deutschen Jünglinge eingezogen zu sein schien. Auf Metternichs Vorstellung beschlossen daher die Häupter der heilig. Allianz die Unterdrückung der liberalen Regungen, und auf dem Eqngr.ef! in Laibach (1821) wurde Oesterreich, das durch seine italienischen B -sitzungen am meisten gefährdet war, mit Unterbruckung des Aufstandes tn Italien be- auftmö3. Griechenlands Freiheitskampf. Seit dererobermig Konstantinopels durch die Türken schmachteten die Griechen unter dem unmenschlichen Drucke der türkischen Herrschaft. Das arme Volk sah lange vergebens nach einem Retter ans. Da ries endlich ein bisher tm russischen Heere bebiensteteter General, Namens Alexander Wsilant! (bei Gelegenheit eines An standes in der Walachei) im Vertrauen aus russischen Beistanb die Hellenen zum timhetts--fampfe auf (März 1821). Obwohl die Griechen ihren Vorfahren an Helbenmnth nicht viel nachqaben, hatten sie boch unter bet Uekrmacht ihrer Gegner schwer zu eiben. Die Rache der Türken überstieg alle Menschlichkeit. Der Patriarch von Konstantinopel wurde vor seiner Kirche aufaehenkt. Aber nun verbreitete sich der Aufstanb über ganz Griechen.anb und der Kampf wurde zu Wasser und zu Lande geführt; die Griechen errangen hin undl wieder bedeutende Vortheile. Da schickte der Pascha von Egr>pten den Türken ein wurde die Lage der Aufständischen immer verzweifelter. Da schlossen England, Rußland und Frankreich zu London (18261 einen Vertrag und ließen ihre Flotten in den Hasen von Navarino einlaufen, wo die Umsch-egyptische Seemacht säst gänzlich vernichtet wurde (20. Oktober 1827). Der Krieg wüthete aber gleichwohl noch einige Zeit fort. Rach einigen jähren räumten die Türken das Land (1828) und (|apobistrias (ein ehemaliger rnss. Minister) wurde 'um Präsidenten des befreiten Landes erhoben. Doch bald erwachte wieder die alte Uneinigkeit unter beit Griechen und der Präsident rourbe ermorbet. Auf Anregung der auswärtigen Machte wählten die Griechen den Prinzen Otto, zweiten Sohn des Königs Ludwig von Vatern, zu ihrem ^Könige, der im Jahre 1832 den neuen Thron bestieg. M4. Die pariser Julirevoluliou und tf)te Folgen. In Frankreich folgte Karl X. 182^seinem Bruder Ludwig Xviii. auf dem Throne. Das Volk brachte ihm große Hoffnungen entgegen, fand sich aber bald getäuscht. Der Klerus erlangte wieder größere Freiheit, die Nationalqarde wurde ausgelöst und die Preßfreiheit aufgehoben. Die Unzufriedenheit des Volkes machte sich in einem Aufstande Luft. Die Heere Karls wurden bei einem Straßenkampf (27—29. Juli 1830) überwunden und Karl des Thrones entsetzt; an seiner Stelle wurde Ludwig Philipp zum Könige der Franzosen ernannt und als solcher von den meisten europäischen Mächten anerkannt. 5. Belgien trennt sich von Holland. Die pariser Julirevolution wirkte erschütternd auch au andere Staaten Fast überall regte der Geist der Freiheit seine Schwingen, so besonders auch in den Niederlanden. Der Wiener Eongreß hatte die beiden durch Sprache, Religion und Sitten von eittaitber getrennten Länber (Holland und Belgien) zu einem einheitlichen Staatsganzen vereinigt. Dadurch ward eine große Gahyung hervorgerufen, die sich endlich zu offenem Aufruhr steigerte (26. Aug. 1830). ^n Brussel entstand eiit schaudererregender Straßenkampf, der durch das kräftige Einschreiten der Natroualgarbe qebämpst rourbe. Aber auch in den Provinzen erhob sich das Volk und »erjagte die Holländer. Wilhelm (der König von Holland) versuchte anfangs durch Gute die Ruhe herzustellen, ließ aber, als seine Bemühungen fruchtlos waren, seinen Sohn Friedrich mit einem Heere vor Brüssel rücken, um dieses zu unterwerfen. Umsonst. Nach seinem Abzüge bildete sich eine provisorische Regierung, welche die gänzliche Trennung Belgiens von Holland aussprach, die am Ende von den siins europäischen Großmächten (auf der Londoner Eonferenz) gutgeheißen wurde. Prinz Leopold von Sachsen-Koburg wurde zum König von Belgien ernannt. 6. Ausruhr in Polen. Der glückliche Verlauf der franz. und belgischen Revolution erregte auch in Polen einen Aufstaub. Dieses Land war durch den Wiener Eongreß zu einem Königreich unter Rußlands Oberhoheit erhoben und hatte seinen eigenen *X<uchs= tag und eine Nationalbewafsnung. Handel und Verkehr und bamit auch der Wohlstand erblüh'ten. Doch der Gedanke an die verlorene Selbständigkeit quälte den Adel, der auf alle Weise den Haß der Nation gegen die russische Oberhoheit nährte. In der Hoffnung,
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