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1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 109

1878 - Eisenach : Bachmeister
Friedrich Wilhelm Iv. iöo Blutvergießen ein Ende zu machen, gab der König Befehl zum Abzüge des Heeres und willigte in die Errichtung einer Bürgerwehr zum Schutz der öffentlichen Sicherheit. (Auch gegen das unruhige Polen mußte Preußen zu Felde ziehen), •k—'1 v Inzwischen war in Frankfurt a. M. die aus freien Volkswahlen heroor- i- gegangene Nationalversammlung zusammengetreten; von dieser erwartete nun ba&Au*t^v Volk alles Heil. ^Aberuh^in der Nationalversammlung gab es viele, die die Flammen der Empörung schürten und so kam es auch hier zu grauenvollen Auftritten, wobei die preußischen Gesandten Lichnowskt) und Auerswald ermordet wurden. Diese wilde Leidenschaft machte jede ruhige Entwicklung unmöglich. Unter vielen Kämpfen mit den demokratisch gesinnten Mitgliedern setzte endlich die besser gesinnte Partei der Nationalversammlung einen Beschluß durch, nach welchem an die Spitze des Reichs ein unverantwortlicher Reichsverweser gestellt werden sollte, der sich dann mit einem verantwortlichen Ministerium umgeben sollte. Als solcher wurde der Erzherzog Johann „van Oesterreick gewählt (29. Juni 1848). Währenddessen trieben die Aufrührer in Oesterreich und besonders in Wien, sowie in Berlin in der frechsten und unverschämtesten Weise ihr schreckenerregendes Spiel. In Wien entbrannte im Herbst (1848) ein blutiger Kampf. Die Stadt wurde endlich von den kaiserlichen Truppen mit Sturm genommen; Kaiser Ferdinand aber trat nach so trüben Erfahrungen die Regierung an seinen achtzehnjährigen Neffen Franz Joseph I. ab. Auch in Berlin machte sich während des ganzen Sommers eine Straßendemokratie der unverschämtesten Art geltend, neben welcher selbst die zusammenberusene Nationalversammlung eine unbedeutende Nolle spielte. Doch der edle Friedrich Wilhelm Iv. beschloß im Vertrauen auf Gott und die Unterstützung der Bessergesinnten in der Nation dem Verderben Einhalt zu thun und setzte aus willensstarken Männern ein neues Ministerium zusammen, an dessen Spitze der Uolt Brandenburg und der Freiherr von Mantenssel standen. Die Nationalversammlung aber würde von Berlin nach Brandenburg verlegt und am Ende des Jahres gänzlich aufgelöst. Im Februar des solgenben Jahres (1849) würden neue Abgeordnete einberufen, bereit beibe Abtheilungen bic Bezeichnung „erste" und „zweite Kammer" erhielten. (Im Jahre 1855 mürben für biefelben die Benennungen „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" gebräuchlich.) In Frankfurt a. M. hatte man sich mittlerweile über eine neue Verfassung geeinigt, kraft welcher an der Spitze Deutschlands ein erblicher Kaiser stehen sollte. Ein Theil der Abgeordneten wählte Friedrich Wilhelm Iv. zum Kaiser. Dieser lehnte aber die Wahl ab, weil sie ihm nicht im Einverstänbniß mit beit Fürsten des Reichs angeboten wurde. Dies er-' zeugte ein tiefes Bebauern bei dem größten Theil der Nation; die folgenbe Zeit lehrte aber, daß biefer Entschluß mit echt königlichem Tact gefaßt war. Die Re-volutionspartei fanb in der Ablehnung der Reichsverfassung seitens bor Regierungen neue» Anlaß zu Aufstäuben. So brach int Frühlinge des Jahres 1849 in Dresbeu eine blutige Empörung aus, die nach mühsamen Kämpfen von beit preußischen Truppen unterbrückt wurde. Gefährlicher waren die in Baden und Rhein-baiertt ausgebrochenen Unruhen. Auch in diesen Ländern stellte eine preußisches Heer unter dem Oberbefehl des ritterlichen preußischen Prinzregenten die Ordnung und Ruhe wieder her. Die deutsche Nationalversammlung wurde aufgelöst (18. Juni 1849) und der Bundestag wieder hergestellt. d) Befreinngsversuch der Herzogthümer Schleswig-Holstein. Die Bestrebungen Dänemarks, die Elbherzogthümer der dänischen Monarchie einzuver- \ leiben, traten unter Friedrich Vii. betulicher bettn je hervor uttb würden Veranlass
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