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1. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 2

1880 - Danzig : Gruihn
2 Geschichte des Alterthums. — Morgenländische Völker. sie dem Gewebe eine außerordentliche Dichtigkeit. Diese köstliche Leinwand hieß Byssus und war auch außerhalb Aegyptens eine Tracht der Reichen. Ein römischer Kaiser soll ein Jägergewand, aus diesem Flachs verfertigt, besessen haben, welches man durch einen Fingerring ziehen konnte. Hieroglyphen. Die alten Aegypter bedienten sich mehrerer Schriftarten. Am berühmtesten sind die Hieroglyphen, oder die heilige Bilderschrift, mit welcher die Denkmäler bedeckt sind. Es sind Gegenstände aller Art, welche den alten Aegyptern als Schriftzeichen dienten: Die Himmelskörper, Menschen in verschiedenen <5-^ vv< /Vvvva o- Stellungen und Lagen, Glieder —H— cz^= —H— des menschlichen Leibes, vierfüßige Hieroglyphe: Alexandros. Thiere, Vögel, Amphibien, Fische, Insekten, Pflanzen und Theile derselben, Gerätschaften und Werkzeuge aller Art, Gebäude, geometrische Figuren und endlich phantastische Zusammensetzungen. Das Verständniß dieser Bilderschrift war ein erbliches Eigenthum der Priester und ging allmälig verloren. In neuerer Zeit ist es jedoch den Gelehrten gelungen, die Hieroglyphenschrift zu entziffern. Die Kasten. Das ägyptische Volk war in bestimmte Stände oder Kasten geschieden. Unter diesen war die Priesterkaste am angesehensten. Die zu ihr gehörigen Familien waren die ersten vornehmsten und reichsten des Landes; der größte und schönste Theil der Ländereien war ihr Eigenthum. Der Beruf und die Beschäftigung dieser Priester war aber auch hier keineswegs blos auf den Dienst der Götter beschränkt, sondern umfaßte die ganze höhere Cultur der Nation. Sie waren im Besitz aller wissenschaftlichen Kenntnisse, waren Richter, Aerzte, Baumeister, kurz alles, was besondere Bildung des Geistes und eine Art von Gelehrsamkeit voraussetzt. Auch den Königen standen sie als Räthe zur Seite. Dieser Kaste zunächst stand die der Krieger, aus welcher die Könige oder Pharaonen gewählt wurden. Die Krieger bildeten nicht ein stehendes Heer von Söldlingen, sondern waren freie Bürger und befanden sich im Bestie gewisser Ländereien. Sie durften aber, um den kriegerischen Geist nicht zu schwächen, kein Handwerk lernen. Die Gewerbe waren einer dritten Kaste überlassen, die eine der zahlreichsten war und Handwerker, Künstler, Krämer und Kaufleute in sich begriff. Zur vierten Kaste gehörten die Ackerbauer, zur fünften die Schiffer, zur sechsten die Dolmetscher und zur siebenten und letzten die Hirten. Religion, besonders der Thierdienst. Als Gott des Ackerbaues und der Fruchtbarkeit wurde Osiris verehrt. Isis war die Mondgöttin. Sehr merkwürdig ist der Thierdienst der Aegypter. Viele Thierarten galten für heilig, besonders Katzen,'Schlangen, Hunde, der Ibis, Sperber u. a. m. Die größte Verehrung genoß der Apis, ein heiliger Stier zu Memphis. Wenn er starb, so trauerte das ganze Land, bis die Priester seinen Nachfolger gefunden hatten. Er mußte nämlich schwarz sein, mit einem weißen Dreieck auf der _ _ Stirn, einem weißen halbmondförmigen Fleck Ittt auf der rechten Seite und einem käferförmigen Knoten unter der Zunge. Daß die List der Priester hierbei thätig war, ist leicht begreiflich.
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