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1. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 7

1880 - Danzig : Gruihn
Die alten Phönizier. 7 rothe Schnauze seines Hundes herrührte. Er erzählte den Vorfall in Tyrus und brachte dadurch einen klugen Kopf auf den Gedanken, mit dem Safte dieser Schnecken Wolle zu färben. So entstand der Lyrische Purpur. Die mit demselben zweimal gefärbten Gewänder sahen dunkelroth aus, schillerten aber, von der Seite betrachtet, in wunderbarem Glanze, der nach einem Jahrhunderte immer noch seine ursprüngliche Schönheit besaß. Derartig gefärbte Gewänder hatten einen so hohen Werth, daß sie nur von Königen und sehr reichen Leuten bezahlt werden konnten; minder wohlhabende mußten sich an einzelnen Streifen begnügen, mit denen sie die Kleider besetzen ließen. Das Glas. Auch das Glas haben die Phönizier erfunden. Einst landeten lyrische Schiffer nicht weit von Sidon, um sich eine Mahlzeit zu bereiten. Es fehlte an Steinen, auf welche der Kessel gesetzt,werden sollte, um dem Feuer den nöthigen Spielraum zu lassen. Da holten sie aus dem Schiffe einige von den Salpeterstücken, welche sie als Ladung mit sich führten. In der Glut schmolz der Salpeter und vermischte sich mit der Asche und dem glühenden Kiessande. Als das Feuer erloschen war, glänzte den Schiffern das Glas entgegen. Die Bereitung desselben brachte den Phöniziern später einen unberechenbaren Gewinn. Denn in den alten Zeiten wurde das Glas den Edelsteinen im Werthe gleich geachtet und diente vorzüglich zu Schmucksachen und Zierarten, welche die phönizischen Kaufleute gegen gediegenes Gold darwogen. Die Religion der Phönizier bestand in der Verehrung der Naturkräfte, sowohl der schaffenden, als der zerstörenden. Der Sonnengott Baal wurde auf Höhen verehrt; seine Gemahlin Aschera erscheint theils als Erdgöttin, theils als Mondgöttin. Diesem Götterpaare des Lichtes, des Lebens und Erzeugens standen gegenüber Moloch, ursprünglich die Sonne als versengendes Gestirn, dann das verzehrende Feuer, und Astarte, die Göttin des verheerenden Krieges. Wie dem Moloch Jünglinge, so wurden ihr Jungfrauen geopfert. Untergang? Durch den Handel wurden die Phönizier unendlich reich und in den zahlreichen Städten herrschte der größte Wohlstand. Letzterer lockte aber auch fremde Eroberer herbei. Nebukadnezar, der kriegerische König von Babel, zog (600 v. Chr.) gegen Sidon und Tyrus. Sidon eroberte er laicht; Tyrus aber mußte er 13 Jahre lang belagern, so tapfer vertheidigten die Einwohner ihre Stadt. Als er endlich in die Stadt eindrang, ^and er nur leere Gebäude und wenig Menschen; denn die meisten hatten sich aus eine kleine vor der Küste liegende Insel geflüchtet. Nebukadnezar ließ indejj die zurückgebliebenen Einwohner todten und die Stadt zerstören. Die Geflüchteten bauten auf der Insel eine neue Stadt. Diese erhob sich bald mit der Pracht des alten Tyrus und ward jetzt der Hauptsitz des Welthandels. — Sie erhielt sich noch beinahe 300 Jahre. Da kam 333 v. Chr. ein anderer Eroberer, Alexander der Große, König vonmacedonien. Die Tyrier schickten ihm Geld und Lebensmittel entgegen; doch versagten sie ihm den Einzug in ihre Stadt. Das brachte den stolzen Krieger auf, und er beschloß sich den Eingang mit Gewalt zu öffnen. Die Stadt lag eine Viertelmeile vom festen Lande ab und hatte eine sehr hohe Mauer. Alexander ließ daher durch das Meer einen 60 Meter breiten Damm aufführen, wozu et besonders die Trümmer des alten Tyrus benutzte, und zu ihrem Erstaunen sahen die Tyrier den Damm der Stadt immer näher kommen. Als derselbe fertig war, begann die Belagerung, welche 7 Monate Säuerte. Alexander verbrannte die Stadt, ließ 2000 Gefangene kreuzigen und 30000 als Sklaven verkaufen. Nach Runkwitz, Eassian, Bredow u. a.
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