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1. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 29

1880 - Danzig : Gruihn
Odysseus. 29- zu locken suchten. Odysseus war davon bereits unterrichtet und verklebte daher den Seinen die Ohren mit Wachs, und sich selbst Keß er an den Mast binden. Hierdurch überstanden sie die Gefahr. . Scylla und Charibdis. Darauf schiffte er durch tue Meerenge der ©teilten, wo zwei gefährliche Ungeheuer, Scylla und Charibdis, setn Schiff in Gefahr setzten und ihm einen Theil seiner Gefährten raubten. Kalypso. Später wurde sein Fahrzeug aber doch zertrümmert, und Odysseus war der Einzige, der auf dem Wrack an einer Insel landete, welche die Nymphe Kalypso bewohnte. Hier wurde er zwar liebreich aufgenommen, aber Kalypso verlangte, daß er die Insel nicht mehr verlassen sollte. Täglich ging er daher an das Meer und weinte vor Heimweh. Er wünschte nur, seine heimatliche Insel Ithafa noch einmal von ferne zu erblicken. Nur den Rauch aus den Hütten wollte er aufsteigen sehen und dann sterben. Endlich nach 7 Jahren erhielt er die Erlaubniß zur Heimkehr. Odysseus bei den Phäaken. Auf einem Floß, welches er sich selbst gezimmert hatte, fuhr er von dannen. Er trieb unter stürmischem Winde an das Land der Phäaken (Eorfu), wo sein Fahrzeug an den Klippen zerschellte. Odysseus befand sich jetzt auf der Insel Scheria (Eorfu). Nausi-kaa, die schöne Königstochter, welche mit ihren Frauen am Strande seine Gewänder wusch, erblickte den Fremdling und labte ihn mit Speise und Trank. Im Palast des Königs Aleinous wurde er bald darauf freundlich aufgenommen und erhielt das Versprechen, in die Heimat geführt zu werden. Es wurde ein großes Mahl gehalten, wobei ein Sänger die Gäste durch, seine Stimme ergötzte. Er besang unter anderen den Streit des Odysseus mit dem Helden Achilles aus der Belagerung von Troja, was den Fremdling zu tiefer Wehmuth rührte. Er mußte mehrmals den Purpurmantel über fein Gesicht ziehen, um die Thränen zu verbergen. Aleinous. bemerkte sie aber doch, sagte jedoch nichts. Nach dem Mahle sprach er zu den Fürsten: „Laßt uns nun unsere Kämpfe beginnen, ‘daß der Fremdling davon bei feinen Freunden erzähle". Sie eilten also auf den Markt, vom Volksgetümmel gefolgt. Junge Fürsten und vor allen des Königs eigene1 Söhne traten auf und versuchten sich gegen andere im Ringen, im Springen,, im Weltlauf, im Werfen und Faustkampf. Da sprach Aleinous Sohn zu Odysseus: „Fremder Vater, auch du mußt dich in den Kämpfen versuchen, wenn du dergleichen erlernt hast. Auf denn, wirf den Kummer vom Herzen und nimm Theil an unsern Spielen". — „Ach", erwiderte der Fremde, „meine Trübsal liegt mir näher am Herzen, als Kämpfe". Da sprach höhnisch einer unter den Jünglingen: „Freund, du siehst mir nicht aus, wie einer, der sich auf Kämpfe versteht". Zürnend erwiderte Odysseus: „Wisse, ich bin kein Neuling im Wettkampf; jetzt aber umringt mich Kummer und Noth. Doch so entkräftet ich bin, so versuche ich doch den Wettstreit, denn deiner-Rede nagt mir an der Seele". Er nahm nun _ eine Wurfscheibe, größer, dicker und schwerer, als alle andern und schwang sie, daß der Stein hoch über seinem Kopfe wegfauste; er fuhr weit hinaus über das Zeichen aller andern,, und jedermann sagte: „In diesem Kampfe wird den Fremdling sicher kein anderer übertreffen". Odysseus aber fuhr fort gegen die Jünglinge: „Habt ihr Herz und Muth, so kommt und versucht mit mir jeden andern Kampf; ich weigere mich keines, denn ihr habt mich höchlich beleidigt".*1' Aleinous, aber erhob sich mit den Worten: „Fremdling, künftig soll deine Tugend gewiß kein Sterblicher mehr tadeln. Beruhige dich, und nimm Theil an unfern andern Freuden". Als alles vorüber war, nahete, sich ihm der Jüngling, der die höhnenden Worte gesprochen hatte, überreichte ihm ein schönes Schwert und sprach: „Nimm es freundlich hin, o Vater und Gast, und siel ein kränkendes Wort hier unter uns vor, so mögen es schnell die
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