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1. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 101

1880 - Danzig : Gruihn
Das Mittelalter im allgemeinen. 101 Der Kreuzzug. 1190. Als wjähriger Greis machte sich Friedrich auf, um den Ungläubigen Jerusalem wieder entreißen. Aber auf dem Wege dahin rief ihn Gott ab. Als er mit semem Heere an den Fluß Saleph in Kleinasien gekommen war, warf er sich in ungeduldiger Hast mit seinem Rosse in den Strom, um das jenseitige Ufer zu gewinnen. Der Strudel erfaßte jedoch den Kaiser; seine Kräfte verließen ihn, und es war um ihm geschehen, ehe ihm die Seinen zu Hilfe kommen konnten. Eine schmerzliche Klage ertönte, als die Trauerkunde nach Europa kam. Das deutsche Volt hat das Andenken Friedrichs im Herzen bewahrt bis auf diesen Tag. Die Sage vom Kyffhäuser. Nach einer Sage ist er niemals gestorben, sondern lebt im Kyffhäuserberge in Thüringen noch jetzt. Dorthin hat er die Herrlichkeit des deutschen Reiches mitgenommen bis zu seiner Wiederkunft. Er sitzt aus einem Throne von Elfenbein und stützt sein Haupt auf einen Marmortisch, durch welchen auch der feurige Bart gewachsen ist. Nach je hundert Jahren erwacht er und schickt einen Edelknaben vor das Schloß, daß er sehe, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Geschieht das letztere, so muß Barbarossa noch weitere hundert Jahre schlafen. Wenn aber die Raben nicht mehr um den Berg fliegen, dann wird der Kaiser hervorkommen und das deutsche Reich wieder groß und herrlich machen. Die Hoffnungen, welche in dieser Sage ausgedrückt sind, haben sich in dem deutsch-franzö-sischen Kriege erfüllt; denn Barbarossa (Kaiser Wilhelm I.) hat das deutsche Reich wieder groß und mächtig gemacht, und die Raben (unsere Feinde), welche uns bisher bedrohten, sind zum Schweigen gebracht. Konradin. 1268. Der letzte Hohenstause war Konradin. Er war noch ein unmündiger Knabe, als sein Vater Konrad Iv. (der letzte hohenstau-ftjche Kaiser) starb. Da sein Erbland, das Königreich Neapel, sich in französischen Händen unter Karl von Anjou befand, so zog er als Jüngling mit einem Heere über die Alpen, um sein Erbe zu erobern. Er wurde jedoch geschlagen und gefangen genommen. Ja, Karl von Anjou enthauptete ihn sogar in Neapel wie einen Verbrecher. So kläglich endete (1268) das edle Geschlecht der Hohenstaufen. 67. Das Miltelaltev im allgemeinen. Das Ritterthum. Anfänglich bestanden die Heere größtenteils aus Fußgängern. Der Reiter waren wenige, aber fast alle mit Helm und Panzer schwer gerüstet. Wegen der Kosten konnten uur die Reichen zu Pferde dienen. Der Reiterdienst gab deshalb eine Art von Ansehen und Adel. Von ihrem Reiterdienste bekamen die Vornehmen den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten sie einen besonderen Stand, dessen Blüthe in die Zeit der Kreuzzüge fällt. Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen waren die vier Haupttugenden der Ritter. Die Aufnahme der Mitglieder erforderte eine vieljährige Vorbereitung. Schon im siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schloß eines andern Ritters gebracht. Hier wartete er als Bube oder Page bei der Tafel auf, hielt seinem Herrn beim Aufsteigen den Bügel und übte sich tm Fechten, Schießen und Reiten, um seinen kleinen Körper gewandt und stark zu machen. Im vierzehnten Jahre ward er durch die Umgurtung eines Schwertes wehrhaft. Nun hieß er Knappe (Knabe) oder Junker. Von jetzt an begleitete er seinen Herrn zu jeder Stunde und zu jedem Geschäfte, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in den Ernst der Schlachten. Treue Anhänglichkeit an seinen Herrn war die erste Pflicht. Hatte der Knappe unter diesen ritterlichen Uebungen das einundzwanzigste Jahr erreicht, so konnte er zum Ritter geschlagen werden. Man führte ihn zum Altare und ließ ihn schwören, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion und ihre Diener, sowie alle Wittwen und Waisen zu beschirmen, feinen Schimpf gegen Edelfrauen zu dulden und alle Ungläubigen zu verfolgen. Nachdem er dann aus der Hand eines Ritters oder einer Edelfrau
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