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1. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 144

1880 - Danzig : Gruihn
144 Geschichte der neuen Zeit. — Preußens Könige. sie froh daß nur dieses Mal nur den Stiefel und nicht das Bein zu kurzen haben ,,Werd er nur nicht ungnädig", entgegnete der König lache nd, „Doktors und Schusters verstehen keinen Spaß". Er wartete nun geduldig bis der Stiefel ausgebessert war und ritt dann weiter. — Darauf Slf Komg gegen Daun welcher bei Torgau stand und hierangegriffen 2, -r Schlacht sprach Fnedrrch zum Husaren-General Zieten: „Heute scheint em heißer Tag werden zu wollen. Entweder ich sieae oder - ich laufe davon. Unsere Lage ist mißlich". Zielen strich sich den Bart und erwiderte: „Sire, zweifeln Sie nicht an Gottes Hilfe Er hat uns oft beigestanden und wird es auch heute thun. Ihre Soldaten sind voll Muth und werden diesen, wenn ihr König heiter erscheint, nicht verlieren . — Die Schlacht begann. Nachdem drei Pferde dem Könige unter dem Leibe erschossen waren, traf ihn selbst eine Kugel, und er sank zur Erde mit den Worten: Ich bin todt" Doch war die Brust nur gesteift, und der Held erholte sich bald. Er ritt wieder zu den Seinen und als daraus eme Kanonenkugel dicht neben ihm einschlug, wurde das Pferd emes Dragoners scheu, so daß es mit dem Reiter durchging. „He'" ruft ihm der Komg lachend nach, „sag' er den Oesterreichern, sie sollen bald abmarschiren; denn sonst nehmen wir ihnen die Kanonen ab". Als darauf dem Flügelmann einer Eskadron eine Kugel den Kopf abriß, rief der Nebenmann des Gefallenen dem Könige zu: „Majestät, haben sie doch die Gnade für uns und reiten in Sicherheit; es ist besser wir sterben, als Sie!" /zxsch danke dir, mein Sohn!" erwiderte der König und ritt davon. Am Abend begab sich der König während der Schlacht in eine Kirche. Als sich den blauen Ueberrock aufknöpfte, fiel eine Kugel aus seinen Kleidern. Da nefen die dabei stehenden Grenadiere freudig aus: „Du bist doch unser alter Fritz, und wir sterben für dich gern". Da hieß es plötzlich: Zieten kommt. Friedrich ritt ihm schnell entgegen, und als sich beide trafen, nef Zieten: „Ew. Majestät, die Schlacht ist gewonnen! die Feinde laufen. Daun liegt schwer verwundet in Torgau". Jetzt umarmte Friedrich Zieten und idie Grenadiere riefen: „Es lebe unser Fritz! Es lebe Vater Rieten, der Husarenkönig". ^ Das Lager von Bunzelwitz. 1761. Einst ritt der König über die Vorposten und mußte vor den feindlichen Husaren unter eine Brücke re-tiriren. Sein Lieblingswindspiel Biche, sonst immer so vorlaut, wenn ein Fremder in des Königs Nähe kam, verhielt sich ganz ruhig, indem der König drohend den Finger erhob und eine ernste Miene annahm. Das treue Thier war klug genug, die Gesahr zu merken und schmiegte sich eng an seinen Herrn. Bei Bunzelwitz unweit Schweidnitz wurde Friedrich von den Russen und Schweden eingeschlossen. Die Preußen aber verwandelten das Lager in eine Festung. Der Feind scheute den Angriff und wollte Friedrichs Soldaten aushungern. Die Noth wurde im Lager auch recht groß, und der König bekam oft schon großen Appetit, wenn er in der Pfanne eines Soldaten ein Stückchen Speck roch. Als einst ein Grenadier Mehlklöße aus einem Kessel holte, rief der König: „Sapperment, das sind schöne Klöße". „Na, euch sollen sie zwischen den Zähnen nicht hacken bleiben", erwiderte der Grenadier, der nicht wußte, daß es der König war. Friedrich sagte hierauf zu dem ihm begleitenden Markgrafen Karl: „Wenn so ein Grenadier schon bei Mehlklößen so patzig ist, wie wird der erst sein, wenn man mit Vierundzwanzig-Pfündern um sich wirft!" — Die Noth wurde im Lager so groß, daß der König einst seinem Reitknechte zurief: „Vergeht nicht, mir ein Bund Stroh mitzunehmen, damit ich diese Nacht nicht wieder auf der bloßen Erde liegen muß". — Bei einer Rekog-
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