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1. Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen - S. 163

1880 - Danzig : Gruihn
183 Verbündeten zu erwarten. Am Morgen des 16. October gaben drei Kanonenschüsse das Zeichen ^ur Schlacht, und sie ist eine der blutigsten gewesen, von denen die Geschichte meldet. Alle Völker Europas außer den Türken kämpften hier, und in welchem Ringen und Drängen und Aufopfern! Es wurden am 16. October eigentlich drei Schlachten geschlagen, bei Wachau, bei Möckern und bei Lindenau. Bei Wachau stand Napoleon selbst mit seiner Hauptmacht der böhmischen Armee gegenüber und der bitterste Kampf tobte den ganzen Tag. Die Erde erbebte in der That unter dem Donner der Kanonen, und der Tod mähete Tausende hin. Neun Stunden war gestritten worden; es war nichts entschieden; die Nacht machte dem Kampf ein Ende. Napoleon schickte Siegesboten nach Leipzig an den König von Sachsen, und die Glocken wurden geläutet. Bei Möckern kämpfte Blücher und besonders Jork's Corps allein den schwersten Kampf gegen den Marschall Marmont. Vor der Schlacht sagte Blücher zu den Truppen: „Na, Kinder, heute haut mal auf gut preußisch ein"! Dork erhob sich vom Frühstück mit seinem Lieblingsspruche-. „Anfang, Mittel und Ende, Herr Gott, zum Besten wende!" Nie ist mit größerer Erbitterung gestritten, als bei Möckern, wo jede Gartenmauer, jedes Haus eine Festung war. Auch die Franzosen stritten mit der größten Tapferkeit, bis mit dem Anbruche der Dunkelheit die Ausdauer und der Opfermuth der Preußen den Sieg errungen hatten. Blücher lagerte auf t)ent Schlachtfelde; durch die Nacht schallte es: „Nun danket alle Gott!" Der 17. October war ein Sonntag. Es war auf beiden Seiten Ruhe; nur der rastlose Blücher vertrieb den Feind aus den Dörfern zwischen Möckern und Leipzig. Am 18. October begann der gewaltige Kampf abermals. Um das Dorf Probstheida, den Mittelpunkt der französischen Stellung, entbrannte Äer wüthendste Kampf. Bei Paunsdorf verließen am Nachmittage die Sachsen die französischen Reihen und gingen zu den Verbündeten über. Am Abend waren die Franzosen überall geschlagen. Napoleon verließ seinen Standort bei der zerflossenen Windmühle auf dem Thonberge und ritt nach Leipzig, um die Vertheidigung der Stadt und den Rückzug anzuordnen. — Am 19. October stürmten das Nordheer und die schlesische Armee die Stadt, und es floß auch hier noch viel Blut. Das Königsberger Landwehrbataillon des Major Friccius ist das erste gewesen, welches "Durch das Grirn'rnaische Thor in die Stadt drang; bald folgten andere von andern Seiten, und noch in den Straßen mußte der Kampf fortgesetzt werden. Das französische Hauptheer zog schon von Anbruch des Tages an in großem Gewirre über die Pleiße und Elster ab. Um 1 Uhr hielten der Kaiser Alexander und der König Friedrich Wilhelm ihren Einzug. Als Blücher auf den Markt geritten kam, wo die Monarchen hielten, umarmte ihn der Kaiser und sagte: „Mein lieber General, Sie haben das Beste gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands". Darauf sprach Blücher: „Majestät, habe nur meine Schuldigkeit gethan ; aber meine braven Truppen, "die haben mehr gethan, viel mehr". Der König ernannte ihn zum Feldmarschall. Die Siege in Frankreich. Napoleon eilte hierauf mit den Trümmern 'seines Heeres über bett Rhein nach Frankreich. Die Verbünbeten eilten ihm nach. Blücher setzte in der Neujahrsnacht 1814 bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. Die früheren preußischen Provinzen zwischen Elbe und Rhein würden wieber preußisch. In Frankreich gab es noch manchen harten Kampf. Blücher gehörte immer zu den Vorbersten, und endlich zogen die verbündeten Monarchen Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. 11*
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