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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 7

1899 - Gera : Hofmann
7 zeigen die 40 Königsgräber in einem wilden Felsthale der libyschen Berge. Die Gräber der Verstorbenen sahen die Ägypter als ihre „ewigen Wohnungen", die Häuser der Lebendigen nur als „Herbergen" an. o) Die Wissenschaft war tiefsinnig und umfassend. Das be- zeugen die jetzt enträtselten Hieroglyphen, die ein deutliches Bild des ägyptischen Lebens geben. Sie sind die älteste Schrift des Volkes, die Laute, Silben, Vorstellungen und ganze Vorstellungsreihen durch Bilder aller Art darstellt. Die Gelehrten kennen jetzt den Schlüssel zu dieser Schrift und vermögen die alten Papyrusrollen und die Inschriften der Baudenkmäler zu lesen. Die Berechnung der Nilüberschwemmungen schuf die Astronomie, die Regelung der Grenzen die Geometrie. Außer- dem wurden Gesetzes- und Heilkunde gepflegt. Von Poesie finden sich Hymnen, Lieder, Epen und Märchen. Musik wurde eifrig getrieben. Sängerchöre trugen die Hymnen zu Ehren der Götter unter Begleitung von Harfen- und Flötenspiel vor. Als Erzeugnisse des Gewerbfleißes verdienen die köstlichen Gewebe aus Byssus (Baumwolle), das Schreib- material aus der Papyrus st aude, farbige Gläser und verzierte Leder- arbeiten Erwähnung. ä) Die Lebensweise des Volkes war einfach und gesund. Brot und Durrahhirse, Fleisch (aber nicht von Schweinen), Obst und Gemüse wurden gegessen, Nilwasser, Bier und Wein getrunken. Die ärmeren Ägypter wohnten in Hütten, die aus getrockneten Nilschlammziegeln her- gestellt waren, die reichen in großen, buntbemalten Häusern aus Ziegel- steinen mit offenen und bedeckten Vorbauten, die meist von Lustgärten umgeben waren. Das Leben war gesellig und fröhlich, aber mit Fremden aßen die Ägypter nicht an einem Tisch. Die geachtete Stellung der Frauen zeigt die hohe Kulturstufe des Volkes. Sogar Priesterinnen wurden aus der königlichen Familie und der Priesterkaste gewählt. Die Frau hieß „Herrin des Hauses"; sie erschien auch in Gesellschaft der Männer; die Kinder wurden weit öfter nach der Mutter als nach dem Vater benannt. Ehen zwischen Personen verschiedenen Standes waren nicht verboten, aber gegen die Sitte. Sklaven wurden zu allerlei Diensten gehalten. Eine gut eingerichtete Polizei sorgte für Ordnung im Lande. 4. Die Geschichte. Menes erbaute um 3000 v. Ehr. Memphis, 3000 Cheops später die größte Pyramide, Amenemha Iii. das Labyrinth und den Mörissee mit seinen Riesendämmen. Die Hyksos, kriegerische Hirten aus Asien, beherrschten 500 Jahre das Land. Nach harten Kämpfen wurde ihr Joch abgeschüttelt und Theben die Hauptstadt des befreiten und mächtig emporblühenden Landes. Seine größten Könige waren Sesostris 1350, berühmt als Kriegsheld, Bauherr und Regent, und Rhampsinit 1250, der das große Schatzhaus erbaute. Der Sage nach hielt sich ein treuloser Baumeister durch einen losen Quaderstein in der Mauer einen Zugang zu den Schätzen offen. Seine beiden Söhne beraubten bei Nacht den Schatz. Durch eine künstliche Falle sing der König einen der Diebe. Da dieser sich nicht befreien konnte, bat er seinen Bruder, ihm das Haupt abzuschlagen, damit man ihn nicht er- kenne. Um die Thäter zu entdecken, hing der König die Leiche am Thore auf. Er mutmaßte, daß man sie herabnehmen würde, um sie zu bestatten.
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