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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 38

1899 - Gera : Hofmann
38 werfung der Messenier, mit welchen Sparta drei langwierige Kriege führte. Im ersten Kriege zeichnete sich der messenische Held Aristo- demus aus, der sogar seine eigene Tochter opferte, um seinem Volke den Sieg zu sichern. Aber schließlich wurden die Messenier doch besiegt; Aristodemus hatte sich, an der Rettung verzweifelnd, auf dem Grabe seiner Tochter getötet. Der zweite Krieg endete trotz der kühnen Thaten des Helden Aristo menes mit der Unterwerfung der Messenier. Elf Jahre widerstand der Held in der Bergfeste Eira den Spartanern. Letztere begeisterte der athenische Sänger Tyrtäus durch seine Kampflieder. Ii. Kokon in Athen. 1. Athens wirre Zustände. Während der dorischen Wanderung wurde Athen von den dorischen Stämmen belagert. Das Orakel sagte: „Das Volk siegt, dessen König fällt!" Da ging der athenische König Kodrus verkleidet in das dorische Lager, fing Händel an und wurde erschlagen. Die wegen des Orakelspruchs erschreckten Dorer zogen ab. Die Athener aber hielten keinen für würdig, die Krone eines Kodrus zu tragen, und schafften die Königswürde ab. Dafür wählten sie Archonten, erst auf Lebenszeit, dann auf zehn Jahre und zuletzt neun Archonten auf ein Jahr. Dieselben gehörten immer nur dem Adel an, der durch vornehme Abkunft, Reichtum und allerlei Vorrechte immer mächtiger wurde und die Bürger immer härter drückte. Je zwölf Bauernguts- besitzer standen in Schutz und Pflicht einer Adelsfamilie, leisteten die Kriegspflichten und zahlten fast alle Steuern. Immer größer wurde die Unzufriedenheit der Bürger und Bauern, denn immer drückender wurden die Lasten, immer größer die Verschuldung, immer häufiger der Verlust des Eigentums und immer schmerzlicher die Rechtlosigkeit. Um der wachsenden Unordnung zu steuern, gab der Archon Drakon so strenge Gesetze, daß man sagte, sie wären mit Blut geschrieben gewesen. Trotz- dem wurde es nicht besser, sondern schlimmer, der Gegensatz zwischen Armen und Reichen immer schreiender. 594 2 Solons weise Gesetzgebung (594 v. Ehr.). Der weise und tapfere Solon wurde der Retter des Staates. Er gewann den Athenern die verlorne Insel Salamis zurück und sühnte eine Blutschuld, die auf Athen lastete, durch Verbannung des Mörders. Er erleichterte die Läge der überschuldeten Bürger durch Aufhebung der persönlichen Schuld- knechtschaft und durch Herabsetzung des Münzfußes. Künftig galten 73 alte Drachmen so viel wie 100 neue. Die Schuldner gewannen dadurch über ein Viertel, die Gläubiger aber verloren es. Solon selbst soll da- durch einen Verlust von 30000 Drachmen oder 23 575 M. erlitten haben. Das Volk wurde nach dem Ertrage des Grundbesitzes in vier Vermögens- klassen geteilt. Aus der ersten wurden die neun Archonten, aus den drei ersten der Rat der 400 gewählt. Dem Kriegswesen standen zehn Strategen vor. Recht wurde durch die Geschworenen-Gerichte gesprochen. Die Gesetze wurden in der Volksversammlung beschlossen. Zur Volksversammlung gehörten alle Bürger der vier Klassen, die über 20 Jahre alt waren. Sie wählte auch die Beamten. Die oberste
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