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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte
1899 -
Gera
: Hofmann
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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte 
- S. 77
1899 -
Gera
: Hofmann
— 77 —
den Bösewicht aus Rom. Die fünf vornehmsten Verschworenen wurden
hingerichtet, Catilina in der Schlacht getötet. Cicero erhielt zum Danke 62
den ehrenden Beinamen „Vater des Vaterlandes" und die Bürgerkrone.
26. Julius Cäsar und das erste Triumvirat.
1. Casars Erziehung und Charakter. Julius Cäsar war aus
edlem Geschlechte geboren (100 v. Chr.). Schon als Kind hatte er 100
durch seine ungewöhnlichen Anlagen Bewunderung erregt. Nach dem
frühen Tode seines Vaters erzog ihn seine edle Mutter Aurelia. Er
heiratete Cinnas Tochter Cornelia. Sulla befahl ihm die Scheidung
von seiner Gattin, und da er sich weigerte, ächtete er ihn. Auf die
dringende Fürbitte seiner Freunde begnadigte ihn aber Sulla mit den
Worten: „So nehmet denn hin euren Cäsar, doch wisset, daß in dem
jungen Manne mehr als ein Marius steckt!" Cäsar ging nach Asien,
kehrte aber nach Sullas Tode zurück. Bald darauf besuchte er die Insel
Rhodus an der Westküste Kleinasiens und bildete sich hier zum Redner
aus. Seeräuber nahmen ihn auf der Reise gefangen und forderten
20 Talente Lösegeld. Er höhnte sie ob ihres schlechten Schätzungs-
vermögens und ließ 50 holen. Bis die Begleiter die Summe auftrieben,
verweilte er in heiterster Laune unter den Seeräubern. Nach Erlegung
des Lösegeldes setzten ihn die Piraten bei Milet ans Land; er aber eilte
ihnen nach, überwältigte sie, nahm ihnen das Geld ab und ließ sie ans
Kreuz schlagen, wie er vorher im Scherz gedroht hatte.
2. Cäsars ehrgeiziges Streben. In Rom, wohin er nun zurück-
gekehrt war, machte ihn seine Gewandtheit, Freigebigkeit und Freund-
lichkeit zum Manne des Volkes. Freilich stürzte er sich in ungeheure
Schulden, doch von Amt zu Amt trug ihn die Volksgunst. Im 37.
Jahre war er Oberpriester, und im 39. ging er als Statthalter nach
Spanien, nachdem Crassus sich für ihn wegen seiner Schulden verbürgt
hatte. In einem elenden Neste, wo er auf der Reise übernachtete,
sprach er das Wort: „Lieber in diesem Flecken der Erste als in Rom
der Zweite!" Mit Ruhm und Beute kehrte er zurück und faßte den
Plan, eine Partei in Rom durch die andere zu stürzen und sich mit
der höchsten Gewalt zu bekleiden.
3. Cäsars Bündnis mit Pompejus und Crassus oder das erste
Triumvirat. Das erste Triumvirat (d. h. Dreimännerbund) wurde von
Cäsar, Pompejus und Crassus geschlossen. „Es war ein Bund 60
der Klugheit mit dem Ruhm und Reichtum, wodurch der eine
steigen, der andere sich behaupten und der dritte gewinnen wollte."
Cäsar ließ sich die Provinz Gallien, Pompejus Spanien und
Crassus den Orient zur Verwaltung übertragen. Letzterer beschäftigte sich
am liebsten mit Goldwägen und Plündern der Tempelschätze. Sein Reichtum
war so groß, daß er einmal drei Monate lang allen Bürgern das Brot
schenkte. Er wurde verräterisch ermordet. Pompejus blieb in Rom und ließ
seine Provinz durch Legaten verwalten. Cäsar eroberte in acht Jahren ganz
Gallien und verschaffte sich dadurch Ruhm, Geld und ein ergebenes Heer.