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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 108

1899 - Gera : Hofmann
108 der berühmteste Fürst aus dem Hause der Merowinger sein Enkel Chlodwig. Er war ebenso geschickt, die Streit- axt mit wilder Kraft zu schwingen, als durch List und Verstellung Zwietracht zu säen. In kecker Eroberungslust griff er den weströmischen Statthalter an, der noch einen Teil Galliens selbständig behauptete, besiegte ihn und ließ sich sein Haupt von den Westgoten, zu denen er geflohen war, ausliefern. Er nahm hieraus alles Land bis an die Loire ein und machte Paris zur Hauptstadt. 2. Er bekehrt sich zum Christentume. Zu beiden Seiten des Rheines, von Mainz bis zum Bodensee, wohnten die Alamannen. Sie waren durch ihre Tapferkeit und Raublust gefährliche Nachbarn. Chlodwig besiegte sie in 496 lililí einer Schlacht (bei Zülpich?) und unterwarf sie (496). Als anfänglich das Schlachtenglück schwankte, rief Chlodwig: „Jesus Christus, den meine Gattin Chlotilde anbetet, 88. Lhlodwig. hilf mir! meine Götter verlassen mich. Wenn du mir Standbild an der beistehst, will ich an dich glauben!" Nach dem Siege be- grüßte er seine Gattin mit den Worten: „Chlodwig hat die Alamannen, Chlotilde aber Chlodwig besiegt!" Am Weihnachtsfest ließ er sich in Reims mit 3000 Edlen vom Bischof Remigius taufen. Beim Eintritt in die hellerleuchtete und weih- rauchduftende Kirche fragte er: „Mein Vater, ist dies das versprochene Reich?" „Nein," antwortete der Bischof, „aber der Vorhof dazu!" Bei der Taufe sprach der Bischof: „Beuge, stolzer Franke, demütig deinen Nacken! Bete an, was du verbrannt hast, und verbrenne, was du an- gebetet hast!" Chlodwig wurde so katholischer Christ. Weil die andern deutschen Fürsten Arianer waren, so gab ihm der Papst den Beinamen „Allerchristlichster König". Aber sein Gemüt blieb roh, sein Wandel heidnisch. Kirche zu Cor- beil. W. 500 3. Er erweitert das Reich. Bei Dijon besiegte er (500) die Burgunder und machte sie zinsbar. Dazu hatte ihn besonders seine Gattin, die Nichte des Burgunderkönigs, aus Rachsucht getrieben. — Zu dem Kriege gegen die Westgoten nahm er deren arianisches Be- kenntnis als Vorwand. Er schlug sie, eroberte das Land bis zur Ga- ronne und hätte sie über die Pyrenäen gedrängt, wenn Theoderich nicht dazwischen getreten wäre. Dann beseitigte er in treuloser Weise die übrigen Fürsten der Franken, erschlug zwei mit eigener Hand, weil der eine zu feige wäre und der andere seinem Bruder nicht genug bei- gestanden hätte, und machte sich so zum Herrn aller Franken. Doch nicht lange genoß er die Frucht seiner Frevel; der Tod raffte ihn im 45. Jahre hinweg. 4. Er hinterläßt es unwürdigen Nachfolgern. Den auf Blut, Thränen, Sündem und Schandthaten aufgebauten Thron teilten feine vier Söhne. Sie eroberten auch noch das Reich der Burgunder und Thüringer. Namen- und zahllos sind die Greuel der Merowinger. Am
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