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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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saß in der Felsenkluft —Arme fanden stets eine offene Hand bei
ihm. Bis zu den fernen Christen im Orient gingen seine Gaben.
Niemand bat ihn vergeblich um Gerechtigkeit. Seine Frömmigkeit
bewies er durch täglichen Kirchenbesuch, durch Verschönerung des Gottes-
dienstes, durch Ausbreitung des Christentums und durch Hebung der
Volksbildung. Seine Sitten zeigten die
größte Einfachheit. Auf der Jagd und
im Kriege, im Fechten und Reiten, Baden
und Schwimmen war er ein Meister.
Im Essen und Trinken übte er die größte
Mäßigkeit; beim Mahl liebte er Saiten-
spiel und Lieder, welche die Thaten der
Alten priesen. Seine Kleidung war
vaterländisch und zum Teil von seinen
Töchtern verfertigt. Fürstentöchter ver-
schmähten es damals nicht, zu spinnen,
zu weben, zu nähen und sich um den
Haushalt zu kümmern. Karls Mutter
Bertha war berühmt durch ihre Spinn-
kunst. Später sagte man im Sprichwort:
„Die Zeit ist hin, da Bertha spann."
Ausländischen Putz haßte er und wußte
die Träger desselben nicht selten lächerlich
zu machen. Nur bei feierlichen Gelegen-
heiten zeigte sich die Majestät auch in
seiner Kleidung.
Dieser gewaltige Mann drückte seiner
ganzen Zeit den Stempel seines Geistes auf.
3. Sein langer, zäher Kampf mit
den Sachsen. Karl teilte drei Jahre die
Herrschaft mit seinem Bruder Karlmann.
Nach dessen Tode wurde er alleiniger
Herrscher der Franken. Alsbald unter-
nahm cr -inen Eraberungszug g-g-n
heidnischen Sachsen, welche zwischen Ems (Knackfuß, Deutsche Kunstgeschichte.)
und Elbe wohnten. Er wollte nicht nur sein Land gegen
deren räuberische Einfälle schützen, sondern auch dieses noch
unabhängige Volk unterwerfen und zum Christentume be-
kehren. Die Stärke der Sachsen lag in ihrer Tapferkeit und Freiheits-
liebe; dazu war ihr Land durch Sümpfe und Wälder schwer zugänglich.
Auf dem Maifelde (einer regelmäßig im Mai abgehaltenen Volks-
versammlung) in Worms wurde der Kampf gegen die Sachsen beschlossen,
ein Kampf, der mit einigen Unterbrechungen gegen 30,Jahre
gewährt hat (772—804). Auf dem ersten Zuge brach Karl die Feste 772
Eres bürg an der Diemel und zerstörte die heilige Jrminsäule, die
nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug. Die Sachsen stellten
Geiseln und gelobten Unterwerfung.
93. Karl der Große.