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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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lein. Schapel hieß der Kopfputz der Jungfrauen. Die Arme zierten
Spangen, den Hals Ketten, die Finger goldene Ringe, die Ohren ein
Gehänge. Doch durch keine Art von Trug, z. B. Schminke, falsche
Haare und Zähne, suchten sie die natürliche Schönheit zu erhöhen, auch
nicht durch falsche Ziererei und angenommene Würde. Zucht und Sitt-
samkeit waren der schönste Schmuck der Jungfrauen, Treue und Häus-
lichkeit die beste Tugend der Frauen. Noch immer glaubte man an
geheimnisvolle Kräfte in manchen Frauen. Bei Krankheitsfällen suchte
man deshalb von den Zaubersprüchen und Kräutertränken der „weisen
Frauen" Hilfe und Heilung.
Fragen: Zustand des Reiches! — Die Karolingischen Herrscher nach
Charakter und Bedeutung für das Reich! — Wie wurde Judiths Mutterliebe
verhängnisvoll? — „Das Lügenfeld" von A. Stöber.
40. Heinrich I. von Sachsen (919—936).
1. Er wird wider Erwarten gewählt. Nach dem Aussterben
der Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich. Der erste
von den deutschen Stämmen gewählte König war Konrad I. von 911
Franken. Mit gutem Willen suchte er
die königliche Gewalt im Reiche zu festigen,
doch wurde er der mächtigen Herzöge nicht
Meister. Lothringen, das Frankreich
zustrebte, konnte er dem deutschen Reiche
nicht wiedergewinnen. Von dem jungen
Sachsenherzoge Heinrich wurde er ge-
schlagen, und im Kampfe mit Arnulf von
Bayern holte er sich die Todeswunde.
Auch in Schwaben hatte er kein Glück ge-
habt. Auf dem Totenbette empfahl er edel-
mütig den Fürsten seinen Gegner Heinrich
von Sachsen zum Nachfolger. Sein
Bruder Eberhard überbrachte mit des
Reiches Boten dem Gewählten die Reichs-
kleinodien (Krone, Zepter, Schwert und Lanze). Sie fanden ihn — der
Sage nach — im schlichten Jagdkleide am Vogelherde bei Goslar am
Harze; daher nennt man ihn wohl Finkler oder Vogelsteller. Sein
Wuchs war hoch, seine Gestalt schlank, sein Arm stark, sein Auge feurig,
sein Geist weise und erfindungsreich.
2. Er unterwirft durch weise Mäßigung die Vasallen. Durch
weise Vorstellungen und friedlichen Zuspruch unterwarf er den Herzog
Burkhard von Schwaben und Arnulf von Bayern. Durch weises
Abwarten gewann er Lothringen wieder und gab dessen Herzog Gisel-
bert später seine Tochter Gerberga zur Ehe. So hatte denn Heinrich
alle deutschen Stämme durch seine Weisheit und Mäßigung dem Reiche
wiedergewonnen und unter der königlichen Obergewalt vereinigt. Aber
den Herzögen ließ er die Selbständigkeit.
98. Aronsiegel Heinrichs I.