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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 127

1899 - Gera : Hofmann
127 5. Er vernichtet die räuberischen Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes (933) forderten die ungarischen Boten den alten Tribut. Sie erhielten, der Sage nach, dafür einen räudigen Hund, dem Ohren und Schwanz abgeschnitten waren, und die Weisung: „Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Wutschnaubend brachen die Ungarn ins Land. Aber vergebens pochte ihre Raubsucht an die Thore und Mauern der Städte. Durch Thüringen zogen die raubenden und sengenden Scharen. Da traf sie — wahrscheinlich bei Riade an der Unstrut — Heinrich und besiegte sie vollständig (933). Nach der ältesten Nachricht 933 war der Kampf rasch entschieden. Spätere Nachrichten erzählen, daß Heinrich den Mut des Volkes durch fromme, tapfere Reden entstammte. Dann ließ er das Reichsbanner mit dem Bilde des heil. Michael voran- tragen und die Seinen mit dem Feldgeschrei „Kyrie eleison!" (Herr, erbarme dich unser!) auf den Feind gehen. Grausig klang das „Hui, Hui" der Ungarn. Aber deutsche Begeisterung und Kriegskunst siegten über die Mordlust der Ungarn. Die Mehrzahl der letzteren deckte das Schlachtfeld; die übrigen entflohen voll Entsetzen; sieben Heerführer wurden mit abgeschnittenen Ohren, Nasen und Händen, andern zur Warnung, heimgeschickt. Viele christliche Sklaven wurden befreit. Knieend dankte der König mit dem Heere dem himmlischen Schirmherrn. Ein Bild der Schlacht in der kaiserlichen Pfalz zu Merseburg sollte das Andenken an den Sieg erhalten. 6. Er stirbt gottergeben und tief betrauert. Heinrich starb 936 im 60. Lebensjahre in der Fülle des Ruhmes in seiner Pfalz zu Memleben an der Unstrut und wurde zu Quedlinburg begraben. Das Hauptverdienst dieses großen Königs besteht darin, daß er ein einheit- liches deutsches Reich gegründet hat. Seine zweite Gattin war die fromme Mathilde aus dem Geschlechte Wittekinds. Sie war eine der edelsten Frauen, milde und freundlich und von segensreichem Einfluß auf den leicht erregbaren König. Ten Zwist ihrer Söhne Otto und Heinrich, der ihr fast das Herz brach, sah sie endlich geschlichtet. Den Armen war sie eine Mutter, den Bedrängten eine Trösterin. Manche Kirche und manches Kloster baute sie, so in Quedlinburg und Nordhausen, wo sie besonders gern weilte. Später wurde sie vom Papste heilig gesprochen. Fragen: Wie hob Heinrich das gesunkene Ansehen der Krone und des Reiches? — Welche Bedeutung hat die Gründung der Städte? — Vergleiche die römischen Städtegründungen in Deutschland! — Weshalb heißt er ..Vogelsteller, Städtebauer, der Große"? — Welches sind die Verdienste der Königin Mathilde? — „Heinrich der Vogelsteller" von Nep. Vogl. 41. Otto I., -er Große (936—973). 1. Er wird feierlich gekrönt. Otto, Heinrichs Sohn, empfing nach seiner Wahl die Huldigung sämtlicher Großen des Reiches, als er in Aachen gekrönt wurde. Die vier Herzöge versahen beim Krönungs- mahle die Erzämter des Kämmerers, Truchsessen, Mundschenks und Marschalls, wie es seitdem üblich wurde. Der erste sorgte für Wohnung
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