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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Friedrich I. zum größten Staufer? — Deute die Kyffhäusersage! — „Die Weiber
von Weinsberg" von Chamisso. „Hie Welf" von Strachwitz. „Heinrich der
Löwe" von Mosen. Uhlands „Schwäbische Kunde". Rückerts „Kaiser Barbarossa".
„Friedrich Rotbart" von Geibel. — Lessings „Nathan der Weise".
47. Der Staufer Friedrich Ii. (1215—1250).
1. Sein Vater Heinrich Yi. rächt Beleidigungen. Heinrich Vi.
war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er
war ein kluger, entschlossener und tapferer
Mann, aber harten Herzens. Als Gatte
der Konstantia beanspruchte er nach dem
Tode des letzten Normannenkönigs Unter-
italien, aber erst durch den zweiten Römer-
zug setzte er sich in den Besitz dieses Erbes
und strafte die besiegten Gegner grausam.
Mit Heinrich dem Löwen, dem grau ge-
wordenen „Empörer", söhnte er sich endlich
um diese Zeit aus. An dem englischen
König Richard Löwenherz rächte er die
Schmach von Akkon. Derselbe litt auf
seiner Heimfahrt von Palästina im Adria-
tischen Meere Schiffbruch, wurde auf seiner
Wanderung durch Österreich von seinem
F-mde, dem Herzog Leopold, ergriffen und «Ne«"««-"
in Dürrenstein an der Donau eingekerkert.
Heinrich Vi.
Kaiser Heinrich ließ sich den Gefangenen ausliefern und verwahrte ihn
auf der Burg Trifels in der Pfalz, bis das englische Volk ein un-
geheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Lebensjahre
infolge einer Erkältung in Messina.
2. Friedrich Ii. beugt sich unter den gewaltigen Papst Jnno-
cenz Iii. Friedrich Ii. war beim Tode seines Vaters noch ein Kind.
Um die Krone stritten lange der Staufer Philipp von Schwaben
und der Welfe Otto von Braunschweig. Als der Sieg auf des
ersteren Seite neigte, wurde er in Bamberg ermordet. Seine zarte
Gemahlin Irene, eine griechische Kaisertochter, starb infolge des Schreckens
kurze Zeit nach ihm. Sie war durch Anmut und feine Sitte aus-
gezeichnet. Ihr berühmter Zeitgenosse Walther von der Vogelweide
nannte sie eine „Rose ohne Dorn, eine Taube sonder Galle". Otto
verscherzte selbst sein Ansehen durch Trotz und Geiz und wurde ohne
Mühe von Friedrich Ii. verdrängt. Diesen hob und trug die Liebe
des Volkes und das Ansehen seines Vormundes, des Papstes Innocenz lll.
Unter diesem Papste (um 1200) erreichte das Papsttum den
höchsten Gipfel der Macht. Alle Fürsten Europas fügten sich
dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den
König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land
von ihm zu Lehen zu nehmen. Den König Philipp August von
Frankreich nötigte er durch Bann und Interdikt, d. h. die Untersagung
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