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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 148

1899 - Gera : Hofmann
148 aller kirchlichen und gottesdienstlichen Handlungen im Lande, seine ver- stoßene Gemahlin Jngeborg wieder aufzunehmen. Überall gab sein Machtspruch als der des obersten Richters den Ausschlag. Er machte die Inquisition, ein geistliches Gericht, das die Ketzer ausspürte, durch Folterqualen zum Geständnis brachte und durch Feuer und Schwert vertilgte, zur bleibenden Einrichtung. Gegen die ketzerischen Sekten der Waldenser und Albigenser im südlichen Frankreich ließ er nach miß- glückten Bekehrungsversuchen einen Kreuzzug predigen. Gegen seine All- gewalt wagte der jugendliche Kaiser keinen Widerspruch. Friedrich war ein Mann von königlicher Schönheit, hoher Begabung und Bildung und großer Willensstärke. Sein Erbland Unteritalien brachte er zu hoher Blüte, und sein Hof in Palermo war der Mittelpunkt äußeren Glanzes und geistigen Strebens. Selbst ein Dichter, liebte und pflegte er die Dichtkunst. 3. Friedrich bekämpft den Papst, gewinnt Jerusalem und be- ruhigt Deutschland. Unter dem leidenschaftlichen Greise Gregor Ix. entbrannten die Kämpfe zwischen Kaiser und Papsttum heftiger als je. Er that den Kaiser wegen der Aufschiebung eines Kreuzzuges in den Bann. Friedrich unternahm ihn 1228, gewann von dem hoch- gebildeten Sultan Kamel ohne Schwertstreich die heiligen Örter Jerusalem, Bethlehem und Nazareth und setzte sich als König von Jerusalem die Krone auf. Nach seiner Heimkehr vertrieb er mit leichter Mühe die „päpstlichen Schlüsselsoldaten" aus seinem Erbreiche und schloß mit dem Papste Frieden. Darauf zog er nach Deutschland, hielt einen glänzenden Reichstag in Mainz, erließ ein Gesetz über den Landfrieden und machte seinen Sohn Konrad zum deutschen Könige. Er selbst ging kurz darauf nach Italien zurück und kam nie wieder nach Deutschland. 4. Er trotzt dem Bannflüche. Die lombardischen Städte hatten inzwischen nach voller Unabhängigkeit gestrebt, aber bei Cortenuova brachte ihnen der Kaiser eine vollständige Niederlage bei. Der Papst stellte sich auf die Seite der Städter und ver- fluchte Friedrich als einen zweiten Herodes, heimlichen Mohammedaner und Erzketzer und erklärte ihn seiner Würden verlustig. Bei Verkündigung des Bannfluches warfen die Bischöfe die brennenden Kerzen aus ihren Händen zur Erde, daß sie erloschen. Der kaiserliche Gesandte aber schlug an seine Brust und rief: „Das ist der Tag des Unheils, des Zornes und des Ver- derbens!" Als er seinem Herrn Kunde davon gab, da ergrimmte Friedrich heftig, ließ seine sieben Kronen bringen und rief: ■■ i „Noch sind sie mein, und ohne blutigen N2. Friedrich Ii. Kampf soll sie mir kein Papst und kein Marmorbild in Capua. W. Konzil entreißen!"
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