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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 175

1899 - Gera : Hofmann
175 herrschsüchtigen Schwager ins Gefängnis werfen als einen Gatten auf- zwingen lassen. Auf seinem Römerzuge ereilte ihn ein früher Tod. Ein Mönch soll ihn beim Abendmahle vergiftet haben. Die habsburgische 1313 Partei wählte jetzt Friedrich den Schönen von Österreich, Albrechts Sohn, und die Gegenpartei Ludwig von Bayern. 2. Er kämpfte mit Friedrich dem Schönen um die Krone. Ein achtjähriger Bürgerkrieg verheerte nun Deutschland, bis die Schlacht bei Mühldorf am Inn endlich die Entscheidung brachte (1322). 1322 Ludwig gewann sie durch das rechtzeitige Eingreifen Fried- richs Iv. vonhohenzollern. Er bekam sogar Friedrich den Schönen in seine Gewalt. Dieser war nach übermenschlicher Waffenarbeit von seinem tod- wunden Rosse zur Erde geworfen und von dem Ritter Albert Rindsmaul überwältigt wor- den. Ludwig empfing ihn mit den Worten: „Vetter, wir sehen euch gern!" und nahm ihn in fürstliche Haft auf dem Schlosse Trausnitz an der Nab. Die spätere Volkssage hat den Sieg der Kriegskunst des tapferen Nürnberger Feldhauptmanns Seyfried Schweppermann 126. Ludwig Iv. von Bayern, zugeschrieben, dessen Teilnahme ®ra6maiin der Frauenkirche zu München, an dieser Schlacht jedoch nicht verbürgt ist. Als nach der Schlacht nur wenige Eier zur Stillung des Hungers aufgetrieben werden konnten, soll Ludwig diesen Feldherrn durch das Wort geehrt haben: „Jedem Mann ein Ei, dem braven Schweppermann zwei!" 3. Er entzweite sich mit dem Papste und versöhnte sich mit Friedrich. Leopold, der Bruder des Besiegten, setzte den Krieg fort. Der Papst Johann Xxil. in Avignon mengte sich auch in den Streit und sprach über Ludwig den Bann, über sein Land das Interdikt aus. Da versuchte Ludwig seine Aussöhnung mit dem gefangenen Friedrich und besuchte ihn selbst auf der Trausnitz. Der Kummer hatte den Gefangenen gebeugt und sein Haar gebleicht. Seine Gattin hatte sich die Augen ausgeweint. Friedrich erhielt die Freiheit, gelobte aber eidlich, der Königskrone zu entsagen und sich auch alle Mühe zu geben, seinen Bruder zum Frieden zu bestimmen. Gelänge ihm das nicht, so sollteer wieder in seine Haft zurückkehren. Als er vergebens den Starrsinn seines Bruders zu beugen versucht hatte, stellte er sich wieder in München zur Haft. Gerührt umarmte ihn Ludwig und lebte seitdem, wie vormals, in inniger Freundschaft mit ihm. Als dem Papste diese Mär verkündigt wurde, schüttelte er ungläubig sein Haupt; denn
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