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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 176

1899 - Gera : Hofmann
176 solche Treue gab es in Frankreich und Italien nicht mehr. Friedrich gewann übrigens niemals Einfluß auf die Regierung. Der Kummer hatte seine Gesundheit untergraben und führte ihn einem frühen Tode zu. 4. Er gewann und verlor die Unterstützung der Kurfürsten. Ludwig bemühte sich unablässig, vom Banne loszukommen, aber der Papst stellte die demütigendsten Bedingungen. Da traten die Kurfürsten, die den König zu wählen hatten, auf dem Königsstuhl bei Rense (einem 1338 Dorfe bei Koblenz) zusammen und erklärten, daß fortan ein von ihnen rechtmäßig gewählter König der päpstlichen Bestätigung nicht bedürfe. Doch bald wandten sich die Fürsten wieder von Lud- wig ab, weil er rücksichtslos seine Hausmacht zu vergrößern strebte. So 1324 hatte er die Mark Brandenburg schon 1324 als erledigtes Reichslehen seinem Sohne Ludwig zugesprochen. Denselben vermählte er mit der reichen, aber herrischen und häßlichen Margarete von Tirol, von einem ihrer Schlösser oder von ihrem großen Munde „Maultasch" ge- nannt. Vorher hatte er sie eigenmächtig von ihrem Gatten Johann von Böhmen getrennt. Alles dieses entfremdete dem Kaiser viele Herzen und entflammte den Streit mit dem Papste heftiger als zuvor. Mitten unter den Kämpfen gegen zwei Gegenkönige überraschte ihn der 1347 Tod auf der Bärenjagd. 54. Lar! Iv. von Luxemburg (1347—1378). 1. Er regierte ftaatsklug und eigennützig. Karl Iv. war der Enkel Heinrichs Vii., ein gebildeter und kluger Fürst. Überall wußte er seinen Vorteil klug wahrzunehmen. Die heutige Staatskunst, die überall scharf beobachtet, überall Fäden anknüpft, überall Vorteil sucht und nicht selten die Sprache zum Verbergen der Gedanken braucht, stammt von ihm. Ihm war es vornehmlich darum zu thun, seine Hausmacht zu vermehren und seine Kasse zu füllen. Er erwarb zu Böhmen noch Schlesien, die Lausitz und Brandenburg. Wie in Deutschland, so füllte er auch in Italien aus seinem ersten Römerzuge seinen Säckel, indem er Rechte und Freiheiten verkaufte. In Rom, vor dessen Thoren er sein Heer ließ, wurde er gekrönt, aber nur unter der Bedingung, noch an demselben Tage Rom zu verlassen. Eilig zog er dann \2i. Siegel Karls Iv. W. M^r die Alpen zurück. Der große Dichter Petrarca rief ihm nach: „Wenn dein Großvater Heinrich Vii. dir in den Alpen begegnete, mit welchem Namen würde er dich anreden?" 2. Seine Länder traf schweres Unheil. In der ersten Zeit seiner Regierung wurden die Gemüter durch seltene Schrecknisse erschüttert. Drei Jahre verheerten Heuschreckenschwärme die Felder, und eine Hungersnot folgte. Ein Erdbeben richtete im Süden Europas große
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