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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 192

1899 - Gera : Hofmann
i — 192 — der Falkenjagd schon nach fünf Jahren. Für seinen unmündigen Sohn Philipp übernahm er die Regentschaft in den Niederlanden, erfuhr aber von den reichen und übermütigen Städtern, die sich frei machen wollten, die größten Demütigungen. Die Bürger von Brügge hielten ihn sogar über drei Monate gefangen, er- mordeten sein Gefolge und bedrohten sein Leben. Sein lustiger Rat Kunz von Rosen erschien als Mönch ver- kleidet in seinem Gefängnis und wollte ihn zur Flucht bereden, aber Max wollte seine Freiheit nicht mit dem Verderben des treuen Dieners erkaufen und blieb in der Haft. Da kam endlich der Kaiser Friedrich und verhängte eine harte Buße über die Empörer. 4. Seine unruhige Regierung. 138 Maximilian I Um dem Raub- und Fehdewesen ein Nach Albrecht Dürer.' Ende zu machen, führte Maximilian auf dem Reichstage zu Worms (1495) den ewigen Landfrieden ein. Wer ihn brach, wurde in die Acht gethan und an Leib und Gut bestraft. Die Zwistigkeiten der Reichsstände sollten von dem Reichskammergericht in Frankfurt (später in Speier und zuletzt in Wetzlar) geschlichtet werden. Dadurch wurde die Rechtsprechung nach und nach eine ganz andere. Die Richter und Schöffen hatten das Recht studiert, führten das fremde römische Recht ein und verdrängten das volkstümliche deutsche Recht. Wer sein Recht suchte, mußte sich nun an einen Advokaten wenden. So wurden die Prozesse kostspielig und langwierig. Das Eindringen des römischen Rechtes in die deutsche Rechtsprechung hat dem deutschen Volks- geiste geschadet. Doch hat es auch manches Gute gebracht. Die Gesetze und Urteile wurden ausgeschrieben. Alle Besitzungen, ja Familien er- hielten bestimmte Namen. Ein geschulter Beamtenstand bildete sich. — In dieser Zeit kam die erste feste Steuer, der gemeine Pfennig, auf. Wer über 15 Jahre alt war, mußte von tausend Gulden Vermögen einen Gulden für die Kosten der Reichsvcrwaltung zahlen. Die Geistlichen mußten die Leute zur Zahlung in der Kirche mahnen und die Steuer erheben, da das Geld auch zum Kriege gegen die Ungläubigen verwandt werden sollte. Die Abgabe an den päpstlichen Stuhl in Rom hieß Peterspfennig. Um rascher Ruhe und Ordnung herzustellen, wurde Deutschland in zehn Kreise mit Kreisobersten eingeteilt. Es waren dies der öster- reichische, bayerische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kurrheinische, burgundische, westfälische, ober- und nieder- sächsische Kreis. Leider war das Wollen leichter als das Vollbringen. Die alte Unordnung blühte trotz der neuen „Ordnungen" lustig weiter. So erwiderte der Ritter Franz von Säckingen auf einen Reichsbefehl,
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