Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 197

1899 - Gera : Hofmann
197 Werkzeuge des Betruges gemacht worden sein; manche halten ihn für den echten Waldemar. 3. Otto der Faule. Unter Ludwig dem Römer wurde Branden- burg zum Kurfürstentum erhoben. Er und fein Bruder Otto schloffen mit Karl Iv. einen Erbvertrag, wonach, die Mark an Wenzel, den Sohn des Kaisers, fallen sollte, wenn sie ohne Söhne stürben. Auf Ludwig den Römer folgte sein Bruder. Otto der Faule, der kläglichste Fürst, welcher je ein Land zu regieren gehabt hat. Den Kaiser, der ihn mit seiner ältesten Tochter verheiratet hatte, ließ er nach Gefallen schalten. Er war zufrieden, wenn er nur Geld zu seinen Verschwendungen erhielt und seinen Vergnügungen nachgehen konnte. Seine Verwandten machten ihn endlich mißtrauisch gegen den Kaiser. Da wollte er sich aufraffen, aber es war zu spät. Der Kaiser zog gegen ihn und setzte ihn ab. Auf dem Schlosse Wolfstein bei Landshut bekam er ein ansehn- liches Jahrgeld zu verzehren und zog sich durch sein wüstes Treiben einen frühen Tod zu. Die Mark kam an des Kaisers Sohn Wenzel. Fragen: Wodurch ist Ludwigs Regierung so unglücklich für die Mark geworden? — Weshalb erwarben sich die Bayern in der Mark keine Liebe? — Warum kann man den „falschen Waldemar" für einen Betrüger halten? 63. Die Luxemburger in der Mark (1373—1415). 1. Die glücklichen Zeiten unter Karl Iv. Karl Iv. von Luxem- burg hatte sich auf schlaue Weise in den Besitz der Mark Brandenburg gesetzt, aber dem Lande war seine Herrschaft zum Heil; denn er regierte für seinen unmündigen Sohn Wenzel vortrefflich und sorgte für das Land väterlich wie für Böhmen. Sein prächtiges Hoflager hielt er zu Tangermünde an der Elbe, das der Mittelpunkt des regsten Handels- verkehrs wurde. Karl schaffte dem Lande Frieden nach innen und außen und öffnete alle Quellen der Thätigkeit und des Wohlstandes. Er ließ ein Verzeichnis aller Äcker anfertigen und verteilte die Abgaben in ge- rechter Weise. 2. Die unglücklichen Zeiten unter Sigismund. Als Karl Iv. gestorben war und Wenzel den Königsthron bestiegen hatte, erhielt Sigismund, der jüngere Sohn, die Mark. Dieser ist nur einmal dahin gekommen, um — Geld zu holen. Er verpfändete sie an Jobst von Mähren, der sie wie eine milchende Kuh behandelte. Die Unsicherheit und das Elend stiegen von Tag zu Tage. Von außen griffen die raublustigen Nachbarn zu. Im Innern trieben die Raubritter schamlos ihr Gewerbe und plünderten sogar Städte und Dörfer, so daß niemand seines Lebens und Gutes sicher war. Am schlimmsten trieben es die Brüder Hans und Dietrich von Quitzow mit ihren Spießgesellen. Von ihren 24 Burgen, besonders von Friesack und Plaue, schickten sie den Schrecken ins ganze Land. Den Herzog von Mecklenburg hielten sie eine Zeitlang gefangen und teilten dann das Lösegeld mit dem ehrvergessenen Jobst. Sie plünderten sogar den Unterstatthalter Günther von Schwarzburg aus und zwangen Städten, Dörfern und Adeligen einen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer