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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 210

1899 - Gera : Hofmann
210 \53. Albrecht Dürer. Nach dem Selbst-Bildnis in München. W. l5^. Peter vischer. Nach seinem Bilde auf dem Sebaldus- Grabe in Nürnberg. Klöster wurden gestiftet und ausgestattet, herrliche Kirchen gebaut, große Glocken in die Türme gehängt, die Kirche mit Altarbildern, Heiligen- statuen, Weihrauchfässern, Leuchtern und Kelchen geschmückt, die Priester in prunkvolle Gewänder gehüllt u. s. w. Die Frömmigkeit zeigte sich in feierlichen Prozessionen, Wallfahrten nach „Gnadenorten", in frommen Gelübden, Schenkungen an Kirchen und Klöster, Almosengeben an Be- dürftige, Stiftung von Kranken- und Siechenhäusern, Abbeten des Rosen- kranzes, Erwerb von Ablässen u. s. w. Um edle Sitte und Sittlichkeit war es aber oft schlimm bestellt. Besonders in Fehden und Kriegen wurden die größten Greuelthaten begangen. Das häusliche Leben hatte an Behaglichkeit gewonnen. Die Städte waren alle gegen den Ansturm von Feinden in den endlosen Fehden durch Wall und Graben, Türme und Thore geschützt. Zieh- und Laufbrunnen spendeten Wasser. Fließwasser spülte Schmutz und Abfälle fort. Ja, gepstastert wurden die Hauptstraßen in reicheren Städten. Mehr und mehr erstanden stattliche Steinhäuser mit allerlei Schmuck und Inschriften. Die Fenster waren vergittert, die Scheiben rund, und dahinter standen blühende Topfgewächse. Thönerne Kachel- öfen mit allerlei Bildwerk und Schrift erwärmten im Winter die Wohn- zimmer, kunstvoll geschnitzte Hausgeräte machten sie wohnlich. Auf ge- kreuzten Beinen in der Mitte des Zimmers stand der große Eichentisch, darum die Stühle mit geschnitzten Lehnen. Auf Gesimsen an den Wänden standen zierliche und kostbare Leuchter, Krüge und andere Geräte. An Speise und Trank ließ man es nicht fehlen. Statt Kaffee und Thee gab es Morgen- und Abendsuppen. Kartoffeln waren noch unbekannt. Die Kochkunst ersann allerlei neue Gerichte. Fremde Gewürze, auch Zucker, wurden reichlich verwandt, an den vielen Fasttagen allerlei Fische auf den Tisch gebracht. Gabeln waren noch nicht bekannt; die Messer gingen oft von Hand zu Hand. Die Tischgeräte waren von Zinn oder Silber. Man trank ein einfaches Hausbier, aber auch fremde Weine.
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