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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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und stießen die überfallenen nieder. Der König schrie heiser vor Auf-
regung vom Balkon seines Schlosses: „Tötet, tötet!" und soll selber das
Gewehr auf Flüchtlinge angelegt haben. Heinrich von Navarra rettete
sein Leben nur durch Abschwörung seines Glaubens. Mindestens 20000-
Hugenotten wurden in Paris und im ganzen Lande getötet. Einzelne
Statthalter verweigerten die Schlächterei. So schrieb einer aus Bayonne:
„Majestät, ich habe nur gute Bürger und Soldaten unter Ihren Unter-
thanen gefunden, aber keinen Henker." In allen Kirchen des Landes
wurden Lobgesänge angestimmt, und der Papst ordnete ein Dankfest an.
Den König aber hetzten hinfort seine Gewissensbisse ruhelos bei Tag und
Nacht umher. Er siechte elend hin und starb noch nicht 24 Jahre alt.
3. Heinrich Iv. als milder und wohlthätiger König. Hein-
rich Iv. ist der erste Bourbone auf dem Throne Frankreichs. Aber
erst nach dem siegreichen Kampf bei Jvry und seinem Übertritt zur
katholischen Kirche wurde er allgemein
anerkannt. Vor der Schlacht sagte der
furchtlose Fürst zu seinen Soldaten:
„Mein Helmbusch ist eure Fahne. Seht
ihr ihn weichen, so mögt ihr fliehen!"
Unter ihm hörten die Hugenottenkriege
auf. Er gewährte den Protestan-
ten durch das Edikt von Nantes
Duldung und gleiches Recht mit
den Katholiken (1598). Sein vor-
trefflicher Minister war der edle Pro-
testant Sull'y. Heinrich war eifrig
bestrebt, die Wunden zu heilen, welche
die langen Kriege dem Lande geschlagen
hatten. Er pflegte zu sagen: „Ich
will nicht eher ruhen, bis auch der ärmste Mann Sonntags ein Huhn im
Topfe hat." Die Schule der Leiden hatte ihn mild und leutselig gemacht.
Noch heute wird in Frankreich sein Andenken gesegnet und seine Herab-
lassung in vielen Erzählungen gepriesen, so in der Hebelschen: „Seid
ihr der König oder der Bauer?" Heinrich trug sich mit großen Plänen
gegen das Haus Habsburg, da traf ihn der Dolch eines fanatischen
Mönches zum Tode (1610), und Frankreich geriet in neue Wirrnisse. 1610
Der Papst aber äußerte über den Mord: „Gott hat es gethan, dieweil
der König verkehrtem Sinn hingegeben war."
Fragen: Was bewog Heinrich Iv. zum Religionswechsel? — Warum ist
die Bartholomäusnacht einer der dunkelsten Flecken in der Weltgeschichte? —
Woher die Namen „Bartholomäusnacht" und „Bluthochzeit" ? — Was trieb den
Mörder Heinrichs Iv. zu seiner That?
70. Elisabeth von England (1558—1603).
1. Ihr grausamer Vater. Heinrich Viii. war ein eitler und
grausamer Tyrann. Anfangs verteidigte er die katholische Kirche gegen
Luther in einer Schrift und wurde deshalb vom Papste mit dem Titel
1598
174- Heinrich Iv. und seine Ge-
mahlin Maria von Medici.
Medaille aus dem Jahre 1603. W.