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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 235

1899 - Gera : Hofmann
235 mit seiner Flotte vor Stockholm erschien, um sich huldigen zu lassen, da verwehrte ihm der Reichsvorsteher den Eintritt. Christian ver- sprach, waffenlos in die Stadt zu kommen, wenn man ihm Geiseln stelle. Dies geschah. Aber treulos sandte er diese nach Kopenhagen, zog gegen die Schweden zu Felde und nötigte sie 1520 zum Frieden. Die Schweden erkannten ihn als König an, da er nach den Gesetzen des Landes zu regieren versprach. Aber während der Krönungsfeierlichkeiten ließ er plötzlich alle Thore von Stockholm schließen, Kanonen auffahren und vornehme Schweden, die er als Gegner seiner Gewaltherrschaft kannte, hinrichten. Um seinen Wortbruch zu beschönigen, gab er Ketzerei als den Grund ihres Todes an. Ein betäubendes Entsetzen bemächtigte sich der Schweden, und niemand wagte Hand oder Fuß zu rühren. 2. Gustav Wasa als Flüchtling und Befreier seines Volkes. Unter den nach Dänemark entführten Geiseln war Gustav Wasa, unter den in Stockholm Gemordeten sein Vater. Es gelang jenem, nach Lübeck zu entkommen und den Beistand des Rates zu gewinnen. Von Lübeck ließ er sich nach Schweden übersetzen und suchte seine Landsleute zur Rache an dem Tyrannen zu entflammen. Aber die Furcht war größer als das Verlangen nach Rache. Gustav mußte sich wie ein Wild in Wäldern, Höhlen und Fruchtäckern verbergen, denn Christian hatte einen Preis auf seinen Kopf gesetzt. In allerlei Verkleidungen kam er bis Falún und arbeitete als Tagelöhner bei einem Gutsbesitzer. Dieser war sein Universitätsfreund und beförderte ihn weiter in das Innere des Landes. Bei dem Übergange über einen See brach das Eis, und nur mit Mühe rettete er sich. Ein anderer Jugendbekannter wollte ihn sogar verraten, aber dessen Frau warnte ihn rechtzeitig. Ein Freund, in dessen Haus er dann Zuflucht gefunden hatte, versteckte ihn vor den dänischen Häschern in ein Heufuder. Als eine dänische Streifwache das Fuhrwerk unterwegs anhielt und einige Häscher mit ihren Spießen hineinstachen, ver- wundeten sie ihn, so daß das Blut herab- tröpfelte. Rasch schnitt der Fuhrmann seinem Roß ins Bein, um die Blut- spuren unverdächtig zu machen. So ge- langte Gustav zu den einfachen, tüchtigen Dalekarliern, denen er in begeisterter Rede die Not des Landes schilderte; aber sie glaubten ihm nicht. Andere Boten kamen jedoch und bestätigten alles, ja sie verkündigten eine neue Drohung des Dänenkönigs, daß er nämlich vor jedem Hause einen Galgen aufpflanzen wolle. *82- Gustav Wasa. W. Nun sammelten sich die braven Mannen um Gustav, und dieser drang an ihrer Spitze siegreich nach Süden vor. Er eroberte Falún, Upsala, endlich Stockholm und verjagte mit Hilfe der Hansa alle Dänen. Da riefen ihn die Schweden zu ihrem König aus. Er nahm die Krone aber
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