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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 238

1899 - Gera : Hofmann
238 1539 gehört, in Joachim ihren Eheherrn und den Bater ihrer Kinder zu ehren und für ihn zu beten. Sie lebte fortan nur Gott, ihren Kindern, deren geistliche Beraterin sie blieb, und den Armen. Joachim I. war 1535 gestorben, nachdem er seinem Sohne Joachim Ii. die Kurmark und Johann die Neumark gegeben hatte. In seinem Testamente hatte er bestimmt, daß Elisabeths Leiche einst neben der seinen ruhen solle. 2. Joachim Ii. Hektar (1535 bis 1571) hatte als Kurprinz gegen die Türken tapfer gekämpft und von dem Kaiser den Ritterschlag erhalten. Er war fröhlich und genußliebend, Johann streng, sparsam und fromm. Beide traten zur evangelischen Kirche über, Joachim den 1. No- vember 1539 zu Spandau. Er schloß die Erbverbrüderung mit dem schle- sischen Herzoge, worauf sich später Preußens Ansprüche auf Schlesien grün- deten. Er erlangte auch von Polen die *8<*. Joachim Ii. Mitbelehnung über Preußen, das Nach einem^Medaillon in der^Kunstkammer 1525 in ein Weltliches Herzogtum Nm- gewandelt worden war. Diese Beleh- nung bereitete den späteren Anfall des Landes an Brandenburg vor. Joachim hatte den Wahlspruch: „Allen wohlzuthun ist Fürstenart." Aber durch seine Prachtliebe gab er ein schlimmes Beispiel. Der Luxus wuchs so ungeheuer, daß strenge Gesetze gegen die Kleiderpracht und andere Ausschreitungen der Prunkliebe gegeben werden mußten. Weil es dem Kurfürsten immer an Geld mangelte, so gestattete er den Juden gegen ein hohes Schutzgeld die Rück- kehr, ja den jüdischen Münzmeister Lippold, der ihm in seinen Geldver- legenheiten stets aushelfen mußte, ließ er nach Belieben schalten. Heiter schlürfte er alle Freuden des Lebens bis ins Alter. Da erkrankte plötzlich sein redlicher Bruder Johann von Küstrin bedenklich; das war dem fröhlichen Manne eine düstere Todes- mahnung. Wirklich starb er noch einige *85. Johann Georg. Tage vor seinem Bruder (1571). Nach eine^g^ichzeitigm^Holzschnitte von 3, Sein Sohn Johann Georg (1571—1598) vereinigte wieder die ganze Mark, weil Hans von Küstrin nur Töchter hatte. Er war streng und sparsam und bezahlte die Schulden seines Vaters. Den Juden Lippold ließ er foltern, rädern und vierteilen; die Juden verwies er abermals des Landes. Handel und Gewerbe hoben sich durch die Ein-
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