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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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1539
gehört, in Joachim ihren Eheherrn und den Bater ihrer Kinder zu
ehren und für ihn zu beten. Sie lebte fortan nur Gott, ihren Kindern,
deren geistliche Beraterin sie blieb, und den Armen. Joachim I. war
1535 gestorben, nachdem er seinem Sohne Joachim Ii. die Kurmark
und Johann die Neumark gegeben hatte. In seinem Testamente hatte
er bestimmt, daß Elisabeths Leiche einst neben der seinen ruhen solle.
2. Joachim Ii. Hektar (1535
bis 1571) hatte als Kurprinz gegen
die Türken tapfer gekämpft und von
dem Kaiser den Ritterschlag erhalten.
Er war fröhlich und genußliebend,
Johann streng, sparsam und fromm.
Beide traten zur evangelischen
Kirche über, Joachim den 1. No-
vember 1539 zu Spandau. Er schloß
die Erbverbrüderung mit dem schle-
sischen Herzoge, worauf sich später
Preußens Ansprüche auf Schlesien grün-
deten. Er erlangte auch von Polen die
*8<*. Joachim Ii. Mitbelehnung über Preußen, das
Nach einem^Medaillon in der^Kunstkammer 1525 in ein Weltliches Herzogtum Nm-
gewandelt worden war. Diese Beleh-
nung bereitete den späteren Anfall des Landes an Brandenburg vor.
Joachim hatte den Wahlspruch: „Allen wohlzuthun ist Fürstenart."
Aber durch seine Prachtliebe gab er ein schlimmes Beispiel. Der
Luxus wuchs so ungeheuer, daß strenge Gesetze gegen die Kleiderpracht
und andere Ausschreitungen der Prunkliebe gegeben werden mußten.
Weil es dem Kurfürsten immer an Geld
mangelte, so gestattete er den Juden
gegen ein hohes Schutzgeld die Rück-
kehr, ja den jüdischen Münzmeister
Lippold, der ihm in seinen Geldver-
legenheiten stets aushelfen mußte, ließ
er nach Belieben schalten. Heiter
schlürfte er alle Freuden des Lebens
bis ins Alter. Da erkrankte plötzlich
sein redlicher Bruder Johann von
Küstrin bedenklich; das war dem
fröhlichen Manne eine düstere Todes-
mahnung. Wirklich starb er noch einige
*85. Johann Georg. Tage vor seinem Bruder (1571).
Nach eine^g^ichzeitigm^Holzschnitte von 3, Sein Sohn Johann Georg
(1571—1598) vereinigte wieder die
ganze Mark, weil Hans von Küstrin nur Töchter hatte. Er war streng
und sparsam und bezahlte die Schulden seines Vaters. Den Juden
Lippold ließ er foltern, rädern und vierteilen; die Juden verwies er
abermals des Landes. Handel und Gewerbe hoben sich durch die Ein-