Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
— 239
Wanderung von Niederländern, die ihres Glaubens wegen von den
Spaniern vertrieben worden waren. Sein Wahlspruch war: „Gerecht
und milde!"
4. Auf Johann Georg folgte sein Sohn Joachim Friedrich (1598
bis 1608). Er erhielt die Vormundschaft über den geisteskranken Herzog
Albrecht Friedrich von Preußen und vermählte seinen Sohn Johann
Sigismund mit dessen älterer Tochter Anna, sich selbst mit der jüngeren,
um weitere Anrechte auf Preußen und
Erbansprüche aus Jülich-Berg geltend
machen zu können. Er setzte das Ge-
heimratskollegium als Beirat des
Fürsten ein. Dieses bestand aus acht
gelehrten und erfahrenen Männern, die
die Einnahmen und Ausgaben, Handel
und Gewerbe und das Kriegswesen zu
beaufsichtigen hatten. Der oberste Be-
amte blieb der Kanzler. Die Bildung
beförderte er durch Gründung des
Joachimsthalschen Gymnasiums
bei dem von ihm begründeten Orte
Joachimsthal; später kam es nach *86. Joachim Friedrich.
Berlin. Die Einheit der Mark wurde Nach einem gleichzeitigen Stich. (Bürkner.)
durch den Geraer Hausvertrag erhalten. Sein Wahlspruch war:
„Die Furcht Gottes ist der Weisheit Anfang." Seine wohl-
thätige Gattin Katharina legte bei Berlin Meiereien an, ließ die
Milch auf dem Molkenmarkte verkaufen und verwandte den Ertrag zu
wohlthätigen Zwecken; auch gründete sie die Schloßapotheke, aus welcher
die Armen unentgeltlich Arzneien erhielten.
5. Johann Sigismund (1608
bis 1619) war ein gebildeter, ent-
schlossener Fürst, der in stürmischen
Zeiten das Staatsruder mit Geschick
und Festigkeit führte. „Fürgesetzund
Volk!" lautete sein Wahlspruch. Als
Erbschaft seiner Gattin Anna gewann
er die rheinischen Länder Cleve, Mark
und Ravensberg. Aber erst der große
Kurfürst konnte sie nachmals wirklich
in Besitz nehmen. Johann Sigismund
trat zum reformierten Bekenntnis über
und regte dadurch die lutherischen Märker
so auf, daß in Berlin ein Aufruhr
erfolgte. Diesen Ausschreitungen setzte
der Kurfürst Ruhe und Festigkeit entgegen und blieb dem gewählten Be-
kenntnisse treu. Als sein Schwiegervater, der blödsinnige Herzog von
Preußen, starb, setzte sich Johann Sigismund sofort in den erblichen
Besitz Preußens unter polnischer Lehnshoheit.
1609