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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Georg Wilhelm von Brandenburg zögerte, ihm Spandau als Stütz-
punkt in seinem Rücken zeitweilig einzuräumen, da zwang er ihn zum
Bunde, indem er Kanonen auffahren ließ.
lr)Er kann Magdeburg nicht retten. Während sich die
Unterhandlungen mit Sachsen, dessen Kurfürst dem Könige den Durch-
zug verweigerte, in die Länge zogen, schloß Tilly das protestantische
Magdeburg ein. Gustav schickte den Oberst Falkenberg zu Hilfe; ehe
er aber selber kommen konnte, ereilte die Stadt das traurigste Geschick.
Durch die Einstellung der Feindseligkeiten und die Nähe der Schweden
war die Bürgerschaft sicher gemacht worden. Da wurde die Stadt den
1631 20. (10.) Mai 1631 in der Morgenfrühe durch Tilly und Pappen-
heim überrumpelt und nach tapferer Gegenwehr erobert. Die Ein-
wohner wurden niedergemetzelt oder grenzenlos mißhandelt und die
Häuser ausgeplündert. In der Verwirrung brach eine entsetzliche Feuers-
brunst aus und legte die Stadt in Asche; 30000 Menschen kamen um,
nur der Dom mit den hinein Geflüchteten und noch einige wenige Ge-
bäude blieben erhalten. Einen Befehl zur Zerstörung der Stadt hat
Tilly nicht gegeben, da er ja durch den Untergang der Stadt einen
wichtigen Stützpunkt verlor. Die Greuelthaten der zuchtlosen Soldaten
hat er aber auch nicht zu verhindern gesucht. Der Ursprung des Feuers
bleibt in Dunkel gehüllt. Das Feuer soll die Pulverminen entzündet
haben, die Falkenberg durch die Stadt hatte legen lassen. Pappenheim
meldete dem Kaiser, „daß nach Trojas und Jerusalems Eroberung kein
größerer Sieg gesehen worden."
c) Er besiegt Tilly. Nach Magdeburgs Fall verbündete sich der
Kurfürst von Sachsen mit dem Schwedenkönige. Die sächsischen Truppen
stießen zu den Schweden. Bei Breitenfeld in der Nähe Leipzigs trafen
Tilly und Gustav Adolf aufeinander. Trotz der voreiligen Flucht der
1631 Sachsen errang Gustav Adolf einen vollständigen Sieg (1631). Das
ganze protestantische Deutschland jubelte dem Sieger entgegen. Während
die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolf durch Thüringen
und Franken bis an den Main. Von Mainz ging dann der Marsch
im Frühjahr 1632 nach Bayern. Am Lech suchte Tilly dem Sieger
den Übergang zu wehren, aber eine Kanonenkugel zerschmetterte sein
Knie. In einer Sänfte trug man den Sieger in 36 Schlachten nach
Ingolstadt, und hier starb er, ein treuer Diener seines Herzogs, mit
der Mahnung: „Wahret Regensburg wohl, sonst stehen Kurhut und
Kaiserkrone auf dem Spiel!" Gustav Adolf aber nahm München
ein und hatte nun Deutschland bis auf Österreich in seiner
Gewalt.
ck) Er fällt als Sieger bei Lützen. Der Übermut des
Kaisers und seiner Wiener Höflinge war längst geschwunden. Nach dem
Unglückstage bei Breitenfeld hatte sich der Kaiser bittend an den „ab-
wartenden" Wallenstein gewandt, damit dieser ihm ein Heer schaffe und
„den evangelischen Makkabäus" vertreibe. Lange mußte der Kaiser
bitten. Endlich verstand sich Wallenstein dazu, aber unter Bedingungen,
wie sie bisher noch nie ein General von seinem Kriegsherrn erhalten